aquarell bilder

Aquarell malen – Großer Ratgeber über die Aquarellmalerei

Die Aquarellmalerei ist besonders gut für Ungeduldige geeignet, da Aquarellbilder relativ schnell gemalt sind. Bereits nach kurzer Zeit ist ein Ergebnis sichtbar, wodurch die Motivation steigt. Zudem benötigst du zum Aquarelle malen nur wenige Zeichenmaterialien und Zubehör und kannst auch ohne große Vorkenntnisse direkt loslegen. Die Aquarelle sind zudem schnell trocken.

 

 

Was ist Aquarellmalerei?

Der Begriff Aquarell leitet sich aus dem lateinischen Wort «Aqua», also Wasser ab. Zusätzlich zum Wasser wird die Aquarellmalfarbe benötigt, eine lasierende Farbe, die sich aus Farbpigmenten und einem Bindemittel zusammensetzt. Diese wird mit Wasser verdünnt und mit einem Pinsel auf dem Malgrund, in der Regel einem Aquarell-Papier aufgetragen. Im Gegensatz zu anderen Maltechniken, wie die Acrylmalerei oder Ölmalerei, bleibt beim Aquarell malen der Untergrund sichtbar. Dies kannst du auch nutzen, um unterschiedliche Farbtöne übereinander zu malen und so interessante Effekte zu erzeugen. Die Bezeichnungen Wasserfarben oder Watercolor ist ebenfalls gängig.

aquarell landschaft

 

 

Merkmale und Besonderheiten von Aquarellfarbe

Aquarellfarbe besteht aus Farbpigmenten und einem oder mehrerer Bindemittel. In der Regel handelt es sich beim Bindemittel um Gummi Arabicum, welches nahezu durchsichtig ist und wasserlöslich. Die Aquarellfarben werden nicht gestreckt, sondern pur verarbeitet. Dies sorgt für eine, für diese Kunstform typische, sehr hohe und intensive Leuchtkraft der Bilder. Du kannst Aquarellfarben beliebig miteinander vermischen und so mit den Grundfarben Rot, Blau und Gelb alle Farbtöne erhalten. Der Einfachheit halber und für mehr Komfort empfehlen wir dir allerdings die Anschaffung eines etwas größeren Malkastens mit zusätzlichen Farben.

Da es keine Aquarellfarbe in weiß gibt, musst du dir dabei selbst behelfen, indem du den Platz auf dem Papier, der weiß bleiben soll, aussparst. Diese Technik in der Malerei wird als «Negativtechnik» bezeichnet und bedarf zu Beginn etwas Übung.

Ein großer Pluspunkt von Aquarellfarben sind ihre Leuchtkraft und Intensität. Ebenfalls positiv ist die kurze Trocknungszeit von Aquarell Bildern. Zudem ist Aquarellmalerei für Anfänger gut geeignet, da sie verhältnismäßig einfach zu erlernen ist. Die Grundkenntnisse hast du vermutlich in deiner Schulzeit schon erlernt, wo du bereits mit Wasserfarben gemalt hast. Allerdings gibt es für die Aquarellfarbe, sobald sie erst mal aufgetragen ist, so gut wie keine Korrekturmöglichkeit. Daher ist das sorgfältige Auftragen bei dieser Maltechnik besonders wichtig.

aquarell malen lernen

 

 

Benötigte Materialien zum Aquarelle malen

Für das Malen von Aquarell Bildern benötigst du nicht viele Materialien, du solltest aber, wie immer auf hochwertige Produkte setzten, vor allem bei den Pinseln. So vermeidest du Frustration und kannst deiner Kreativität ungehemmt freien Lauf lassen.

 

Die Wahl der richtigen Aquarellfarbe

Es gibt eine große Auswahl an Aquarellfarben. Am praktischsten ist die Nutzung eines Aquarell Malkastens, welcher verschiedene Farben beinhaltet und den du nach Gebrauch wieder schließen und verstauen kannst. Für Anfänger der Aquarellmalerei eignen sich auch günstige Wasserfarben, da diese bereits eine gute Farbdichte aufweisen. Für Fortgeschrittene Aquarell Künstler sind hochwertige Aquarellfarben zu empfehlen, damit die Kunstwerke entsprechend strahlen und Ausdruckskraft haben.

Du kannst für dich entscheiden, ob du lieber einen Aquarellkasten nutzen möchtest oder Farben aus der Tube bevorzugst. Du kannst dir damit dein eigenes Farbspektrum selbst zusammenstellen. Sowohl die Näpfchenfarben als auch die Tubenfarben werden von führenden Herstellern einzeln verkauft.

Die meisten Farbtuben und Aquarellkästen können in verschiedenen Qualitäten erworben werden. Wie auch bei Acrylfarben, wird auch bei Wasserfarben häufig zwischen Farben für Einsteiger und Fortgeschrittene unterschieden.

aquarell farbkasten

Künstlerfarbe, die Farbe, die fortgeschrittenen Künstlern empfohlen wird, ist in der Regel höher pigmentiert und in einem breiteren Farbspektrum verfügbar. Einsteigerfarben, die häufig von Schülern verwendet werden, bestehen hingegen zu einem höheren Anteil aus Bindemitteln, dem günstigeren Bestandteil der Farbe.

Für die Aquarellmalerei für Anfänger können bedenkenlos Aquarellfarben genutzt werden, die für Schüler und Einsteiger beworben werden und somit kostengünstiger sind, als die Farben für Fortgeschrittene. Du kannst aber auch als Einsteiger etwas mehr Geld investieren und dir eine beständige und kräftigere Farbe zu kaufen. Damit wirst du eine bessere Farbqualität haben und eventuell lässt sich die hochwertigere Farbe auch besser verarbeiten.

 

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Unsere Empfehlung: Schmincke Akademie Aquarellfarben

Die Schminke Akademie Aquarellfarben sind vermutlich die hochwertigsten Aquarellfarben made in Germany. Diese ausgezeichneten Farben werden von dem deutschen Unternehmen schon seit vielen Jahren gefertigt und seitdem hat sich an ihrem Status nichts geändert.

Die Aquarellfarben sind was die Leuchtkraft, Pigmentierung und Verarbeitung betrifft hervorragend. Das Besondere an den Sets von Schmincke ist, dass sie mit halben und ganzen Näpfchen ausgestattet sind, welche in Schienen positioniert werden. Der Unterschied zwischen den beiden Näpfchen besteht darin, dass ein halber Napf genau halb so breit ist, wie ein ganzer. Dies hat den Vorteil, dass du dir mit der Zeit deinen Malkasten ganz individuell zusammenstellen kannst. Farben, die du häufiger verwendest, kannst du dann als vollen Napf aufnehmen und Farben, die du nur seltener benötigst als halben Napf. So nutzt den vorhandenen Platz im Malkasten optimal aus und hast deine individuelle Farbpalette.

Als Einstieg kannst du zunächst einen Kasten mit halben Näpfchen wählen und dich mit den Farben von Schmincke vertraut machen. Später kannst du dein Farbspektrum dann noch weiter anpassen. Dazu bietet Schmincke sogar Malkästen an, die bereits mit einer vollen und einer leeren Leiste versehen sind, sodass du einzelne Farben direkt ergänzen kannst.

 

Entsprechend ihrer Qualität ist der Preis der Aquarellfarben von Schmincke im oberen Segment anzusiedeln. Die in Deutschland hergestellten Farben sind genau das Richtige für dich, wenn du schon etwas fortgeschritten im Malen von Aquarellen bist und die Möglichkeiten dieser Kunstform voll ausschöpfen willst.

aquarell malkasten

 

Aquarellstifte

Mit Aquarellstiften vereinst du die Genauigkeit und den Komfort eines Buntstiftes mit dem Ergebnis eines Pinsels. Darin liegt der Vorteil von Aquarellstiften. Aquarellstifte sind vor allem dazu nützlich, um sehr feine Linien zu malen und Akzente in deinen Aquarellbildern zu setzen. Hilfreiche Informationen über Aquarellstifte, ihre Anwendung und die Techniken kannst du in unserer «Aquarellstift Anleitung» finden.

 

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Aquarell Pinselstift / Brush Pen

Pinselstifte dienen dir als perfekte Ergänzung. Für ein direktes und genaues Auftragen der Farben gibt es seit einiger Zeit auch den Aquarell Brush Pen. Der Brush Pen lässt sich mit einem Filzstift vergleichen, der vorne mit einem Pinsel versehen ist. So wird das genaue Zeichnen von Linien und Akzenten ermöglicht, die du im Anschluss noch mit Wasser weiter verändern kannst.

 

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aquarell blau

 

Die richtigen Pinsel für Aquarellmalerei

Besonders wichtig zum Aquarell Malen sind hochwertige Pinsel, da diese dein Hauptwerkzeug sind. Je besser die Pinsel sind, desto mehr Spaß macht dir auch das Malen. Als besonders gut haben sich Rotmarder Pinsel herausgestellt, da sie viel Wasser und Farbe aufnehmen können und genaues Malen ermöglichen.

Damit du möglichst lange etwas von deinen Pinseln hast, solltest du sie immer sauber halten. Zum Säubern wäscht du sie mit lauwarmen Wasser aus, bis es schäumt und spülst sie mit klarem, nicht heißem Wasser nach. Damit die feinen Pinselhaare nicht brechen, stellst du sie zum Trocknen am besten kopfüber in ein Glas.

Wir empfehlen dir folgende Grundausstattung an Pinseln:

  • Kleiner Rundpinsel: Eignet sich gut zum Setzen von Details
  • Mittlerer Rundpinsel: Zum Zeichnen breiter Striche und Setzen scharfer Umrisse, Punkte und Linien
  • Mittlerer Flachpinsel: Für gleichmäßige Lavierungen und zum Ziehen kräftiger Linien
  • Verwaschpinsel (Flachwaschbürste): Gut geeignet zum Verwaschen von Farbflächen und für Korrekturen aufgrund der hohen Saugfähigkeit

 

 

aquarell pinsel

 

Aquarell Papier

Das Papier, auf dem du deine Aquarell Bilder malst, ist ebenfalls wichtig. Du solltest starkes Papier nehmen, da dünnes Papier sich schnell wellt. Bei Wellen sammelt sich die Farbe ansonsten in Pfützen. Die Papierstärke sollte daher ab 200 g/m² – 300 g/m² betragen. Außerdem empfiehlt sich die Nutzung eines rundum verleimten Aquarellblocks, damit die folgenden Blätter nicht versehentlich Farbe abbekommen. Zudem verrutscht dir so das Papier beim Malen nicht.

In der Aquarellmalerei für Anfänger ist ein preiswertes Produkt mit anständiger Qualität völlig ausreichend. Es muss nicht gleich das teuerste oder beste Papier sein, dass es auf dem Mark gibt. Sobald du schon etwas Erfahrung mit der Aquarellmalerei gesammelt hast, kannst du mit verschiedenen Untergründen experimentieren und auch Papier höherer Preisklassen testen.

Hast du ein besonders wichtiges Kunstwerk geplant, solltest du auf höchste Qualität achten. Das heißt, dass das Papier säurefrei sein muss, aus Baumwolle bestehen und mindestens 300 g/m² schwer sein sollte. Die Beschaffenheit der Oberfläche sollte sich nach dem Motiv und deinem Malstil richten. Nutze für deine wichtigen Aquarell Bilder keine Malblöcke, bei denen du die einzelnen Blätter nur schwer lösen kannst.

Es lohnt sich, mit verschiedenen Untergründen zu experimentieren und so deine Kunst zu verbessern. Du lernst so deinen eigenen Malstil kennen und erfährst, womit er sich am besten verträgt. Diese Erfahrungen ermöglichen es dir, das Aquarellpapier zu kaufen, das am besten zu dir passt.

blumen aquarell

 

Unsere Empfehlung: Willingood Aquarellpapier

Das Willingood Aquarellpapier ist ein gutes und günstiges Papier in Studienqualität. Den A3-Block mit 300 g/m², 30 Blatt und mittelgrober Körnung gibt es beispielsweise schon für rund 17.50 Euro.

Das Aquarellpapier ist in glatt sowie rau erhältlich. Die Vorderseite der Bögen ist jeweils mit einer mittelkörnigen Textur versehen und ist dadurch optimal für praktisch alle Aquarelltechniken geeignet. Die Rückseite der Blätter ist immer glatt und beispielsweise fürs Handlettering und Brush Lettering geeignet. Das kaltgepresste Papier ist Chlor- und säurefrei, alterungsbeständig, pH-neutral, aus 100% Baumwolle, und ohne optische Aufheller.

Bist du auf der Suche nach einem Aquarellpapier, das sich gut zum Üben eignet und zudem preiswert ist, triffst du mit dem Aquarellpapier von Willingood auf jeden Fall die richtige Wahl.

 

 

Aquarell Zubehör und Hilfsmittel

 

Farbpalette

Um die Aquarellfarbe mit Wasser an zumischen oder die Farbtöne zu mischen, benötigst du eine Farbpalette (Kunststoffplatte, einfacher weißer Teller oder Keramikfliese). Zum Mischen der Farben brauchst du eine flache Stelle und mindestens sechs oder acht kleine Vertiefungen für die an gemischten, flüssigen Farben. Sie muss ausreichend groß sein, um die Farben an mischen zu können.

In der Aquarellmalerei solltest du, im Gegensatz zur Acryl- oder Ölmalerei solltest du auf deine Palette einen höheren Wert legen. Da die Farbe recht flüssig ist und schnell einzieht, ist ein Kartonstreifen als Ersatz für eine Palette nicht geeignet.

aquarell malen

 

Effekte mit Zahnbürste und Naturschwamm

Es gibt eine Vielzahl an Haushaltsgegenständen, die sich als kreative Malutensilien eignen. Mit einer Zahnbürste kannst du Farbsprenkel machen. Ein Naturschwamm eignet sich gut, um natürliche Darstellungen von Bäumen und Blättern zu erzeugen.

 

Wasserglas zum Säubern und Benetzen

Du benötigst mehrere Wassergläser. Eins zum Benetzen des Untergrundes und zum Anmischen der Farben. Ein weiteres zum Säubern deiner Pinsel.

 

Papiertücher zum Abtupfen

Um Wasser oder überschüssige Farbe vom Pinsel zu entfernen, solltest du dir ein weiches Baumwolltuch griffbereit hinlegen. Papierküchentücher sind besonders saugfähig. Mit ihnen lassen sich große Mengen Flüssigkeit auch direkt von dem Bild abtupfen. So kannst du Korrekturen vornehmen oder das Tuch für eigene Effekte nutzen.

 

 

Aquarellmalerei für Anfänger – Die ersten Schritte für das Aquarell Malen

 

Vorbereitung der Materialien

Fertige verschiedene Abstufungen deiner Farbtöne (Grundfarben + Pink). Je mehr du die Farbe mit Wasser verdünnst, desto blasser und durchschimmernder wird das Ergebnis.

Anschließend kannst du die Verdünnung der Farben und den Pinselauftrag auf dem Papier testen. Stelle dir dafür zwei Gläser mit Wasser zum Benetzen und Reinigen bereit und eine Küchenrolle.

 

Maluntergrund und erste Farbschicht

Male zunächst dein Motiv auf das Aquarellpapier vor und markiere dir, wo Farbflächen oder Aussparungen hinkommen sollen.

Nimm anschließend einen Flachpinsel und benetze das Papier gleichmäßig mit klarem Wasser. Setze dann mit einem großen Pinsel sehr flüssige Varianten deiner drei Hauptfarben auf den nassen Untergrund. Der lavierende Farbauftrag sorgt dafür, dass die Farbflächen weich ineinander verlaufen und schnell trocknen.

aquarellmalerei

Mischen der Farbtöne

Sobald die erste Farbschicht getrocknet ist, kannst du über die vorhandenen Farben stellenweise einen dunkleren Farbton (mit weniger Wasser) tupfen. An den Stellen, wo du mehrere gleichfarbige Flächen über- oder nebeneinandersetzt, werden die Farben kräftiger.

Diesen Vorgang kannst du beliebig wiederholen (z. B. auf den Blütenblättern). Durch Malen auf der noch feuchten Farbfläche kannst du weiche Übergänge erzeugen. Für scharfe Kanten kannst du warten, bis der Untergrund getrocknet ist.

 

Konturen und Farben intensivieren

Zum Abschluss kannst du das Farbpigment mit ein wenig Wasser ablösen. Überschüssige Farbe kannst du mit einem Papiertuch abtupfen. Ziehe dann auf dem schon getrockneten Papier bewusste Linien und setze farbintensive Akzente (z.B. Blütenherzen und Blattränder).

 

 

Aquarell Techniken

Beim Aquarell Malen gibt es zwei Hauptmaltechniken, die wir dir hier beschreiben möchten: Das Lasieren und das Lavieren. Beide Techniken nutzen die Eigenschaften des Wassers. Durch die Trocknungszeit von wenigen Minuten kannst du Nass in Nass Farben auftragen (Lavieren). Ist die Farbe getrocknet, kannst du die bereits gemalte Farbschicht übermalen (Lasieren). Das Granulieren ist eine seltener verwendete Technik, die wir dir weiter unten ebenfalls noch erklären.

 

Lasieren

Beim Lasieren musst du zunächst abwarten, bis die Farbe getrocknet ist. Dies dauert nur wenige Minuten. Mit einer Farbschicht erhältst du strahlende Farben. Durch das Lasieren kannst du dann eine weitere Dimension in Form einer weiteren Farbschicht erzeugen. So erhältst du verschiedene helle und dunkle Abstufungen. Damit sich die untere Farbschicht nicht wieder ablöst, solltest du darauf achten, die zusätzliche Farbschicht relativ schnell aufzutragen. Diese Technik des Lasierens wird sehr häufig genutzt und präg die Aquarellmalerei.

aquarell technik

 

Lavieren

Beim Lavieren wird die Trocknungszeit genutzt. Trägst du die mit Wasser verdünnte Aquarellfarbe auf, hast du einige wenige Minuten, in der die Farbe noch feucht ist. Während dieser Zeit kannst du beim Lavieren in die noch feuchte Farbe hineinmalen. Dabei vermischen sich die Farbaufträge und zerlaufen ineinander. Je flüssiger der Farbauftrag ist, desto gleichmäßiger werden die Farben durchmischt. Das Besondere dabei ist, dass die zweite Farbschicht innerhalb des vorher gemalten, noch feuchten Bereichs bleibt. Mit dieser Maltechnik des Lavierens kannst du Farbflächen und Farbstrukturen erzeugen, in denen die Farben zerfließen. Um die noch feuchte Farbe in ihrem Verlauf zu beeinflussen kannst du nicht nur Pinsel, sondern auch weitere Hilfsmittel wie Strohhalme oder Bohrlochausbläser nutzen.

Du kannst das Lavieren auch einsetzen, um dieselbe Farbe von deckend nach transparent verlaufen zu lassen. Diese sogenannte Verlaufstechnik ist etwas anspruchsvoller. Hierfür benetzt du den gewünschten Bereich mit Wasser und trägst dann an einer Seite etwas Aquarellfarbe auf. Diese ziehst du dann mit einem Fächerpinsel vorsichtig zur anderen Seite. Überschüssige Farbe kannst du einfach mit etwas Küchenpapier aufsaugen.

aquarellmalerei für anfänger

 

Granulieren

Beim Granulieren handelt es sich um eine spezielle Technik, die nur sehr gezielt zum Einsatz kommt. Ziel dabei ist es, die Struktur des Papiers für Gestaltungszwecke zu nutzen. Daher darf die Farbe nicht in die tiefen Strukturen des Papiers einziehen. Somit beinhalten die erhöhten Bereiche des Papiers Farbe und die tieferen Bereiche nicht.

Diese Technik kannst du beispielsweise für das Malen von Mauern nutzen, bei denen die Struktur des Papiers die Maueroptik betont. Auch für reflektierende Wasseroberflächen ist das Granulieren sehr gut geeignet.

aquarell textur

Bei dieser Maltechnik ist es wichtig, dass das Aquarellpapier entsprechend stark strukturiert ist. Tränke deinen Rundpinsel in etwas Farbe und ziehe diesen dann flach und mit sehr leichtem Druck über das Papier. So wird die Farbe nur auf der Oberseite der Struktur aufgetragen und die tieferen Bereiche bleiben weiß.

 

Nass in Nass

Die Nass in Nass Technik ist die meist verwendete Technik beim Aquarelle Malen, allerdings ist sie gleichzeitig auch sehr gefürchtet, da man hierbei nur wenig Kontrolle über den Verlauf der Farben hat. Dies macht die Aquarellmalerei letztlich aber auch so spannend und schön. Diese Maltechnik fördert zudem optimal die Entwicklung der eigenen Kreativität. Aus den entstandenen Formen werden Bildelemente herausgearbeitet, die vorher nicht geplant waren. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich der Farbverlauf mit genügend Erfahrung auch steuern und beeinflussen. Es dauert allerdings einige Zeit und viele Fehlversuche, bis dies klappt.

Für die Nass in Nass Aquarellmalerei feuchtest du zunächst die Fläche, die du Nass in Nass malen möchtest mit einem Schwamm oder Pinsel an. Dabei sollte die Fläche nicht zu nass sein, damit keine Pfützen entstehen, sondern nur so feucht, dass die komplette Oberfläche glänzt. Überschüssiges Wasser kannst du mit einem Küchentuch abtupfen.

landschaft aquarell

Je nachdem, wie lange du mit dem Auftragen der Farben wartest, desto weiter verlaufen die Farben. Je nasser das Papier ist, desto mehr verläuft die Farbe. Durch hin und her schwenken des Papiers kannst du den Farbverlauf etwas beeinflussen. Du kannst die Farben mit Wasser verdünnen oder direkt aus dem Napf/der Tube verwenden. Entsprechend intensiv oder zart wird dann das Ergebnis. Die Farben kannst du mit einem großen Pinsel auftupfen oder verstreichen. Du kannst sie auch in einem separaten Schälchen an mischen und dann auf das Papier «schütten». Während des Verlaufens der Farbe entstehen spontan zerrupfte Strukturen. Ist die Fläche sehr nass, zerlaufen die Farben auch ohne Struktur fließend ineinander.

Es besteht auch die Möglichkeit in eine nasse Farbschicht, die auf trockenem Papier angelegt wurde, eine weitere Farbe hineinfließen zu lassen. Hierbei sollte bedacht werden, dass einige Pigmente andere nahezu verdrängen, da sie quasi dominanter sind. Dies zeigt sich mit der Erfahrung.

Du kannst diese Technik üben, indem du Farbe in verschieden nasse Flächen einfließen lässt. So erfährst du am besten, wie nass oder trocken das Papier sein muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Feuchte ein sauberes Aquarellpapier an und lasse es etwa eine halbe Minute trocknen. In die feuchte Fläche gibst du dann einige Tropfen Farbe oder malst mit einem Pinsel Linien. Sehe dir nun an, wie die Farben verlaufen und fließen. Probiere ein wenig herum und variiere die Zeitspanne, in der du die Farbe auf das Papier gibst.

 

Tupftechnik

Rühre in einer Palette eine hellgrüne Farbe an. Nehme dafür eher wenig Wasser und mehr Farbe, sodass du eine dickflüssige Farbe erhältst. Jetzt kannst du mit dem trockenen Schwamm (am besten ein grobporiger Naturschwamm) in die Farbe und dann vorsichtig auf das Papier. Erzeuge so Baumkronenstrukturen. Währen du wartest bis das Getupfte getrocknet ist, mischt du unter die hellgrüne Farbe etwas blaue Farbe, so dass du ein dunkleres Grün erhältst. Nimm nun mit dem Schwamm die Farbe auf und tupfe wieder auf einige Stellen in der getupften Baumkrone die Farbe auf. So entstehen viele verschiedene Helligkeitsstufen innerhalb der Baumkrone, die die Licht- und Schattenbereiche darstellen. Damit der Baum an Tiefe gewinnt, kannst du dies mit mehreren Farbabstufungen machen.

Zum Schluss kannst du in den Baum noch den Stamm und Zweige hineinmalen. Achte darauf den Stamm nicht durchgängig zu malen, da der Stamm auch in der Natur nicht komplett sichtbar ist. Am besten gehst du vorab mal nach draußen und siehst dir verschiedene Bäume an. Achte darauf, wo der Stamm und die Äste sichtbar sind und wie die Schattenpartien verteilt sind. Dies ist selbstverständlich nur bei belaubten Bäumen der Fall, bei Bäumen ohne Blätter sieht man immer alle Zweige und Äste.

Du kannst zum Tupfen auch einen harten Borstenpinsel nehmen, der schon etwas ausgeleiert ist und bei dem die Borsten nicht mehr so eng aneinander liegen. Die Farbe solle möglichst dickflüssig sein oder «trocken» aufgetupft werden.

 

Negativtechnik

Von Negativmalerei ist in der Aquarellmalerei die Rede, wenn helle Flächen beim Malen ausgelassen werden, die um ein noch imaginäres oder mit Bleistift vorgezeichnetes Objekt führen. In den meisten Fällen wird zuerst eine Farbfläche in zarten Farben Nass in Nass gemalt und nach dem Trocknen wird dann ein bestimmtes Motiv Nass auf Trocken hervorgehoben. Dies geschieht, in dem die umgebende Fläche in dunkleren Farbtönen gestaltet wird. Negativobjekte entstehen oft auch spontan während des Malens und erzeugen eine interessante optische Wirkung. Lagerst du mehrere Negativschichten über- bzw. hintereinander, kann sogar ein 3D-ähnlicher Effekt entstehen, der deinem Bild einen spannenden Hingucker verleiht. Diese Technik ist allerdings nicht leicht zu erlernen, da in gewisser Weise verkehrt herum gedacht werden muss.

aquarell zeichnen

 

Auswaschtechnik

Für die Auswaschtechnik legst du zunächst eine Fläche in einer beliebigen Farbe an. Anschließend nimmst du einen sauberen und trockenen Pinsel und hebst an einigen Stellen die Farbe vom Papier ab. Ist die Farbe noch sehr nass, musst du dies an derselben Stelle einige Male wiederholen, da die Farbe ansonsten von der angrenzenden Fläche nach fließt.

Du kannst auch warten, bis das Papier getrocknet ist und die Farbe dann herauswaschen. Dies ist allerdings deutlich schwieriger als im nassen Zustand und benötigst einen nassen Pinsel, mit dem du die Farbe erst einmal an löst. Einige spezielle Papiere (die meisten kaltgepressten, feinkörnigen Papiere) begünstigen die Auswaschtechnik, wohingegen andere Papiere (viele satinierte oder handgeschöpfte Papiere ohne Oberflächenleimung) das Auswaschen nahezu unmöglich machen.

Meistens ist ein vollständiges Ablösen der Farbe nicht möglich, da man das Papierweiß in der Regel nicht zurückerhält. Einige Pigmente lassen sich besser wieder ablösen, als andere.

aquarell für anfänger

 

Dreidimensionale Objekte erzeugen mit Strukturpaste

Möchtest du dein Aquarell Bild mit dreidimensionalen, strukturgebenden Effekten etwas aufpeppen, kannst du eine Strukturpaste verwenden. Die Strukturpaste gibt es als Feinkorn und als Grobkorn. Das Feinkorn eignet sich gut, um Blütenblätter auszuformen und generell für eher glatte Strukturen. Das Grobkorn hingegen wird gerne für Strandszenen oder grobe Strukturen wie Baumrinde genutzt. Die Strukturpaste wird mit einem Künstlerspachtel auf der gewünschten Stelle auf der Leinwand oder dem Aquarellpapier aufgetragen und trocknen gelassen. Du kannst auch noch vor der Trocknung Sand oder Muscheln einstreuen und so die Dreidimensionalität noch steigern. Je nach Motiv kannst du auch kleine Glasperlen verwenden.

Sobald die Strukturpaste vollständig getrocknet ist (was dickem Auftrag am besten über Nacht), kannst du die Paste mit Aquarellfarbe übermalen. Da die Farbe auf der Strukturpaste nicht sehr haltbar ist und bei feuchten Händen auch abfärben kann, solltest du das fertige Bild unbedingt mit Aquarellfixierspray behandeln. Außerdem sollten Bilder mit Strukturpaste nicht hinter Glas gerahmt werden, weshalb sich Aquarellpapier als Malgrund nicht so gut eignet. Du kannst stattdessen beispielsweise eine mit Aqua-Grund grundierte Leinwand, Holzpaletten oder Aquaboards verwenden. Alternativ kannst du das Aquarellpapier auch auf Leinwand kleben (kaschieren). In jedem Fall muss ein Aquarell, welches nicht hinter Glas kommt, unbedingt mit Fixativ behandelt werden, damit es geschützt ist.

aquarell papier

 

Spritztechnik

Mische für die Spritztechnik eine Farbe deiner Wahl an und nehme dafür viel Farbe und viel Wasser. Nimm dann die Farbe mit einer alten Zahnbürste auf. Streiche nun mit dem Daumen über die Borsten, sodass die Farbe auf das Papier spritzt (links). Du kannst für diese Maltechnik auch einen dicken Borstenpinsel nutzen (rechts). Alternativ kannst du auch einen mit Farbe getränkten Pinsel mit dem Stil auf den Finger klopfen. Die so entstandenen Sprenkel sind etwas grober und ungleichmäßiger, sorgen aber auch für einen Hingucker.

Das Aussehen der Spritzer ändert sich je nach Konsistenz der Farbe. Je nachdem ob du eine Zahnbürste, einen Borstenpinsel oder einen anderen Pinsel verwendest, variieren auch die Größe und Form der Spritzer. Möchtest du auf einem bereits gefärbtem Bereich Spritzer erzeugen, musst du darauf achten, dass die Farbe der Spritzer entweder opak (undurchlässig) oder dunkler als die Untergrundfarbe ist, da die Spritzer ansonsten kaum von dem Untergrund zu unterscheiden sind.

 

Auskratztechnik

Für die Auskratztechnik werden scharfe oder spitze Gegenstände genutzt. Hierbei werden in fertige getrocknete Bilder Details eingefügt, indem beispielsweise Äste mit der scharfen Kante eines Rasiermessers oder Skalpells in das Papier geritzt werden. Bei dieser Technik musst du besonders vorsichtig sein und nicht zu fest drücken, da ansonsten Papierfetzen herausgerissen werden können oder das Papier komplett durchschnitten wird. Achte darauf erst mit dem Ritzen zu beginnen, wenn du komplett fertig mit deinem Bild bist, da man über die geritzten Stellen nicht mehr lasieren kann bzw. dabei unschöne Effekte entstehen.

 

Strukturen mit Salz

Um Strukturen mit Salz zu erstellen, legst du zunächst eine beliebig große Fläche in einer oder mehreren Farben Nass in Nass an. Streue dann entweder feines Steinsalz oder grobes Meersalz auf einen Teil der Farbe und warte einige Minuten. Streue dann auf den anderen Teil, wo die Farbe schon etwas angetrocknet ist, noch mal Salz. Lasse dann alles vollständig trocknen. Sobald das Papier komplett trocken ist, kannst du die Salzkörner mit der Hand oder einem Borstenpinsel abfegen.

Nun kannst du erkennen, dass sich, je nachdem wie nass das Papier bei der Salzzugabe war, unterschiedliche Strukturen gebildet haben. Salz zieht Feuchtigkeit an und somit auch die Farbe, die im Wasser gebunden ist. So entstehen um jedes Salzkorn ausgefranste Strukturen, die umso größer sind, desto größer das Salzkorn und desto nasser das Papier ist. Aus einem relativ trockenem Untergrund, lässt sich nur wenig Wasser ziehen, wodurch die Strukturen auch kleiner sind.

 

Aquarell Landschaften malen

Die Aquarellmalerei ist sehr gut geeignet, um schöne Aquarell Landschaften zu malen. Hierfür ist es hilfreich zunächst eine Skizze zu erstellen, in der du deine Komposition entwickeln, radieren und korrigieren kannst. Die Skizze solltest du auf einem separaten Papier erstellen, da sich das raue Aquarellpapier hierfür nicht gut eignet und unschöne Spuren zurückbleiben. Sobald du mit deiner Skizze zufrieden bist, kannst du das Bild auf das Aquarellpapier abpausen oder mit Hilfe eines Rasters übertragen.

 

 

 

 

Die Geschichte der Aquarell Bilder

Die Aquarellmalerei hatte ihren Ursprung durch den Maler Albrecht Dürer ca. um das Jahr 1500 herum. Damals wurden Aquarelle allerdings eher für Entwürfe genutzt, aus denen dann Ölgemälde entstanden. Durch Künstler wie William Turner, Christian Modersohn und Emil Nolde, gefolgt von Paul Cézanne stieg das Ansehen dieser Kunstform im 18. Jahrhundert. Seitdem ist das Malen von Aquarell Bildern eine etablierte Kunstform.

aquarell blumen

 

 

Aquarell malen lernen

Ein gutes Auge für Proportionen und Formen ist wichtig für das Aquarell malen lernen. Daher ist es gut, wenn du bereits etwas Erfahrung im Zeichnen hast. Wie auch bei allen anderen Maltechniken sind Geduld und Disziplin wichtig, um Fortschritte machen zu können und einen eigenen Malstil zu entwickeln. Für den Einstieg und zur Weiterbildung gibt es im Internet neben Lernbüchern und E-Books auch Online-Kurse, die beim Erlernen der Aquarellmalerei helfen.

 

 

 

 

Aquarelle Lernbücher und E-Books

Für das Lernen von Aquarellmalerei ist es lohnenswert, Bücher oder E-Books zu nutzen, da du dir so deine Zeit zum Lernen frei einteilen kannst und für relativ wenig Geld viel Wissen erhältst, welches du jederzeit nachlesen kannst. Wir empfehlen dir die folgenden Lernbücher:

 

 

Fragen und Antworten

Welche Aquarellfarben eignen sich für Anfänger?

Für den Einstieg kannst du auch günstige Wasserfarben nehmen, da diese bereits eine gute Farbdichte aufweisen. Für die fortgeschrittene Aquarellmalerei ist es lohnenswert in qualitativ hochwertige Aquarellfarben zu investieren, damit das Kunstwerk entsprechend viel Ausdruckskraft hat und strahlt.

aquarell abstrakt

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