Acrylic Pouring Anleitung – Grundlagen Acrylfließtechnik
Acrylic Pouring ist eine faszinierende Fluid Painting Maltechnik mit flüssigen Acrylfarben. Obwohl du keinerlei Vorkenntnisse und Talent in der Malerei benötigst, kann es trotzdem vor allem am Anfang schwierig sein, das von dir gewünschte Resultat zu erhalten. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, mit einer Acrylic Pouring Anleitung wie du deine ersten Pouring Bilder selber herstellen kannst.
Table of Contents
- 1 Was ist Acrylic Pouring?
- 2 Das Pouring Medium ist essentiell
- 3 Diese Materialien brauchst du für die Acrylfließtechnik
- 4 Acryl Pouring Techniken im Überblick
- 5 Tipps und Tricks für gelungene Pouring Bilder
- 6 Acrylic Pouring Anleitung
- 7 Acrylic Pouring Rechner
- 8 Die häufigsten Fehler beim Pouring
- 9 So erhältst du Zellen in deinen Pouring Bildern
- 10 Wie kannst du Risse in deinen Acrylic Pouring Bilder beim Trocknen verhindern?
Was ist Acrylic Pouring?
Bei der Acrylic Pouring Technik wird Acrylfarbe mithilfe eines Pouring Mediums gießfähig gemacht und anschließend auf die Leinwand aufgebracht. Das Ganze benötigt keinerlei Talent für das Malen oder Zeichnen. Du lässt die Farben auf der Leinwand ineinanderfließen und kreierst damit einmalige Muster und Farbeffekte. Es gibt zudem eine große Zahl an verschiedenen Techniken, um verschiedene Muster und Zellen zu erhalten. Diese stellen wir dir weiter unten vor. Damit die Technik jedoch funktionieren kann, müssen die Acrylfarben verdünnt werden.
Ganz charakteristisch für das Acrylic Pouring sind die vielen kleinen und großen Zellen, welche sich während dem eigentlich Acryl Gießen bilden und deine Bilder unverwechselbar macht. Wie das funktioniert werden wir dir auch weiter unten genauer erklären.
Das Pouring Medium ist essentiell
Beim Acrylgießen wird ein sogenanntes Pouring Medium mit Farbe gemischt, um den Farbfluss und die Mischung zu unterstützen. Es hilft, die Farben getrennt zu halten, damit sie sich beim Mischen nicht zu einer matschigen Farbe verbinden. Außerdem verlängert es die Trocknungszeit der Farbmischung und hilft, Risse zu vermeiden.
Es gibt verschiedene Arten und Marken von Gießmedien auf dem Markt. Jedes einzelne kann deine Kunstwerke optisch anders beeinflussen und hat unterschiedliche Eigenschaften.
Bewährte professionelle Pouring Medien:
- Liquitex ist für seine hochwertigen Künstlerprodukte bekannt
- Leicht zu verarbeiten und trocknet seidenglänzend
- Sehr gute Zellbildung ohne Luftblasen
- Hochwertiges Pouring Medium von Solo Goya
- Dünnflüssig, für eine optimale Konsistenz beim Pouring
- Hergestellt in Deutschland
- Transparent, glänzend und vergilbt nicht
- Optimal kombinierbar mit Pebeo Studio-Acrylfarben
- Kann auch als Glanzlack fürs Finish verwendet werden
Alternative Pouring Medien:
- Verbessert die Fließeigenschaften von wasserbasierten Farben
- Sehr beliebtes alternatives Giessmedium
- Mattes Finish, perfekt mischbar mit anderen Gießmedien
- Kann als alternatives Pouring Medium verwendet werden
- Glänzende Finish, auch zum Firnissen besten geeignet
- Sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis
Diese Materialien brauchst du für die Acrylfließtechnik
Schon mit relativ wenig Acrylic Pouring Material kannst du mit der Acrylfließtechnik starten. Mit der folgenden Materialliste für deinen Start ins Acrylic Pouring geben wir dir eine Übersicht der benötigten Materialien.
Unsere Empfehlungen an Acrylfarben-Sets, optimal deinen Start ins Acrylic Pouring:
- Optimale Konsistenz und mattes Finish
- Hervorragende Pigmentierung und Deckkraft
- Ungiftig und auf Wasserbasis
- Enthält 40 verschiedene Farbtöne à 20 ml-Tuben
- Pastose Konsistenz und sehr gute Pigmentierung
- Umweltfreundliche Zusammensetzung, frei von Schwermetallen
- Set mit 32 Tuben hochpigmentierter Acrylfarbe je 20 ml
- Pastose Konsistenz, deckend und lichtbeständig
- Schelltrocknend mit gleichmässigem, mattem Finish
Geeignete Silikonöle für die perfekte Zellbildung:
Weitere benötigte Materialien:
Acryl Pouring Techniken im Überblick
Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Techniken, wie die gießfähige Farbe auf den Malgrund aufgebracht werden kann. Wir stellen dir hier die wichtigsten Acryl Pouring Techniken vor und erklären dir kurz, wie diese funktionieren.
Einfacher Pour
Die simpelste Technik ist der einfache Pour. Dieser sieht so aus, dass eine Farbe nach der anderen auf eine Oberfläche nebeneinander gegossen wird. Manchmal ist es das Ziel, die Farben alle einzeln auf die Oberfläche zu bringen und sie getrennt nebeneinander zu halten. Es ist auch möglich, danach eine Farbe nach der anderen mit einem Zahnstocher oder einem anderen Gegenstand ineinander zu verwirbeln.
- Mische deine Farbe mit deinem gewünschten Pouring Medium, so dass die Konsistenz der Farbe wie ein warmer, flüssiger Honig ist. Die Mischung sollte ungehindert fließen, aber nicht zu flüssig tropfend oder dick sein.
- Sobald du deine Farbe richtig gemischt hast, nimm eine Farbe nach der anderen und gieße sie nach Belieben auf eine Oberfläche deiner Wahl.
- Bewege den Malgrund, um die Farben vor- und zurückfließen zu lassen und sich an den Rändern zu vermischen.
- Verwende nicht zu viel und zu dickflüssige Farbe, da ansonsten bei der Trocknung Risse auftreten könnten.
Dirty Pour Technik
Ein sogenannter Dirty Pour beschreibt eine Pouring Technik, bei den verschiedenen Farben mit Pouring Medium separat angemischt werden. Danach werden diese Farben in einen einzelnen Becher übereinandergeschichtet. Dieser Becher wird dann in einem dünnen Strom auf die Leinwand gegossen. Das Ergebnis kann mittels Verschiebens des Bechers erzielt werden. Du kannst zusätzlich Silikonöl hinzugeben, um die charakteristischen Zellen zu erhalten.
Flip Cup Technik
Ein Flip Cup Pour bezieht sich auf den Becher, der voll mit Farbe ist und in einer schwungvollen Bewegung auf die Leinwand gestülpt wird. Dies ist die wohl beliebteste Technik überhaupt.
- Gehe wie beim Dirty Pour vor: Mische jede Farbe separat mit dem Pouring Medium
- Gebe je nach Wunsch in jede Farbe außer Weiß ein bis zwei Tropfen Silikonöl hinzu
- Schichte die einzelnen Farben in einem Becher. Gieße zwischen jede Farbe etwas Weiß, um spannende Effekte zu erhalten
- Nimm den Becher und stülpe in umgekehrt auf die Leinwand oder den Malgrund
- Hebe den Becher nun vorsichtig an und bewege ihn etwas auf der Leinwand
- Neige den Malgrund in alle Richtungen, um die Farbe zu verteilen
- Mit einem Bunsenbrenner kannst du nun noch mehr Zellen erzeugen
Puddle Pour Technik
Beim Puddle Pour kannst du jede Farbe nacheinander auf den Keilrahmen gießen. Du verwendest eine Basisfarbe in die du alle weiteren Farben nacheinander gießt. Anschließend kannst du durch das Bewegen der Leinwand die Farben verteilen.
Swipe Technik
Die Swipe Technik ist eine spannende und ebenfalls sehr beliebte Pouring Technik. Das Prinzip ist, dass mehrere Farben auf eine Leinwand gegossen werden und dann eine Farbe (meistens Weiß) über die Buntfarben gezogen wird. Durch das Silikonöl drückt die darunterliegende Farbe dann wieder nach oben und erzeugt schöne und zahlreiche Zellen.
- Mische deine Farbe und dein Medium auf die gewünschte Konsistenz in separaten Bechern.
- Sobald deine Farbe gemischt und vorzugsweise in Streifen oder Bahnen auf die Leinwand gegossen ist, nimm ein flaches, dünnes Werkzeug wie einen Spachtel und streiche vorsichtig von einem Ende der Leinwand zur anderen. Übe dabei nicht zu viel Druck auf die Leinwand aus, sonst schabst du die Farbe ab oder vermischt die Farben zu sehr, was schlammige Farbtöne verursachen kann.
- Sehr gut eignet sich Weiß oder Schwarz als Farbe, welche du über die restliche Farbe ziehst.
- Mit einem Bunsenbrenner lässt du die Zellen hochpoppen
String Technik
Die String Technik benötigt ein Stück Schnur, welches in Farbe getaucht wird, um damit federähnliche Gebilde oder Blumen zu erstellen.
- Mische deine Farben mit Medium. Die flächige Hintergrundfarbe muss hier ein wenig flüssiger gemischt werden, damit die Technik optimal funktioniert. Ansonsten würden die Farben von der Schnur im Hintergrund versinken.
- Gieße die Hintergrundfarbe über deine Leinwand oder Oberfläche. Verteile diese gleichmäßig.
- Tauche eine Schnur oder Kette nun in die angemischte Farbe
- Um einen Blume zu kreieren, nimm deine Schnur und lege sie mit geschwungenen Windungen auf die Leinwand, wobei eines der Enden in deine Richtung zeigen soll über die Leinwand herausragt. Ziehe die Schnur oder Kette vorsichtig zu dir hin, ohne sie von der Leinwand zu heben, und lasse sie sich beim Ziehen abspulen.
- Wenn du alles richtiggemacht hast, hast du nun deinen ersten String Pour erfolgreich durchgeführt. Diese Technik ist für fortgeschrittene Pourer und benötigt etwas Übung.
Tree Ring Technik
Die Tree Ring Technik hat ihren Namen erhalten, da das Muster an einen Baumstamm mit den Jahrringen erinnert. Es handelt sich um einen Dirty Pour, der aber speziell angewendet wird.
- Mische alle Farben separat mit Pouring Medium in einzelnen Bechern.
- Gieße einen Teil der ersten Farbe in die Mitte der Leinwand
- Gieße danach etwas deiner nächsten Farbe in die Mitte des ersten Farbkleckses
- Wiederhole dies noch möglichst oft, damit du schöne Farbringe erhältst
- Bewege die Leinwand etwas, damit sich die Farbe auf der gesamten Leinwand verteilt
- Das war es auch schon. Zellen sind in dieser Technik meistens nicht erwünscht
- Du kannst auch mehrere Tree Rings nebeneinander gießen
Air Swipe Technik / Dutch Pour
Die Dutch Pour Technik ist eine Anwendung, bei der du die auf eine Hintergrundfarbe gegossenen Farben mit einem Föhn oder mit Hilfe eines Strohhalms verteilst. Diese Gießtechnik ist perfekt, wenn du gerne mit negativem Farbraum arbeitest. Die Farbe muss hier jedoch etwas flüssiger sein als üblich. Der Name Dutch Pour trägt diese Technik deshalb, weil sie von einer holländischen Künstlerin erfunden wurde.
Ballon Technik
Die Ballon Technik ist, wie der Name bereits sagt, eine Pouring Technik, bei der mithilfe eines aufgeblasenen kleinen Ballons Farbpfützen in das gepourte Bild aufgebracht wird. Basis kann ein Dirty Pour oder ein normaler Pour sein.
- Mische eine Grundfarbe deiner Wahl (Schwarz oder weiß) mit dem Medium deiner Wahl und gieße eine dünne Schicht über deine Leinwand
- Nimm nun weitere Farbe und gieße kleine Farbpfützen
- Puste nun einen kleinen Ballon auf und drücke diesen Ballon nun in die aufgebrachten Pfützen. Es entstehen daraus richtig schöne Hingucker in deinem Bild. Versuche, mit unterschiedlichem Druck und leichten kreisenden Bewegungen, welches Ergebnis dir am meisten zusagt.
Chamäleon Pour
Diese Technik ist unverkennbar und einmalig. Du kannst damit kontrolliert gleichmäßige Zellen in deinem Pour erstellen, indem du erst im Nachhinein Silikonöl auf dein Pouring aufbringst. Du kannst so sogar auch tolle Zellen-Muster kreieren.
- Wende als Basistechnik am besten die Swipe-Technik an.
- Anschließend kannst du mit einem Kamm oder Zahnstocher die Zellen gezielt generieren.
- Tauche dafür den Kamm oder den Zahnstocher erst in Silikonöl und anschließend in regelmässiger Anordnung und Abständen mehrmals in dein gesamtes Swipe-Pouring.
- Oftmals entstehen so auch ganz besondere Zellen, welche einen Punkt in der Mitte aufweisen.
- Dieser Effekt erinnert je nach Anwendung an eine Echsenhaut, daher auch der Name.
Feather Pour
Dies ist genau genommen eine Abwandlung der String-Technik. Mit einer speziellen Technik kannst du so wunderschöne und lebendige Federn erstellen.
- Um eine Feder zu kreieren, nimm deine Schnur und lege sie gespannt auf deine Leinwand.
- Dann hältst du das Ende der Schnur und ziehst sie in einem flachen Winkel zur Leinwand in deine Richtung. Wiederhole dies und ziehe die Schnur in die entgegengesetzte Richtung für die andere Seite der Feder.
- Anschließend zeichnest du mit Hilfe eines Schaschlickspiesses vorsichtig die Mitte bzw. den Stil der Feder ein indem du ihn einfach durch die Farbe ziehst.
Ghost Pour
Beim sogenannten Ghost Pour handelt es sich genau genommen um eine Abwandlung der Swipe Technik.
- Verteile eine eher dünnflüssige Hintergrundfarbe (meist weiß oder schwarz), über die gesamte Leinwand
- Bringe dann mittig mehrere Buntfarben in einer horizontalen Linie gleichmäßig auf
- danach werden die Buntfarben in mehreren Zügen mit Hilfe eines Küchenpapiers, eines Spatels oder einer Spielkarte von der Mitte aus in regelmäßigen Abständen nach unten und oben über die Leinwand gewischt.
- Damit der «Geister-Effekt» auch optimal zur Geltung kommt, wird bei dieser Technik meist eine Leinwand in einem Längs-Format verwendet.
- Für einen noch schöneren Effekt, kannst du in einige der Farben noch ein paar Tropfen Silikonöl beimengen.
Blacklight Pour
Kombiniert mit Schwarzlicht und fluoreszierenden Acrylfarben kannst du einen ganz eigenen Look kreieren.
Tipps und Tricks für gelungene Pouring Bilder
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Die optimale Farbkonsistenz ist das Geheimnis der Acrylgießtechnik. Es lohnt sich daher, nicht die allerbilligsten Acrylfarben und Farbzusätze zu verwenden, um möglichst gelungene Bilder pouren zu können.
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Leinwände bieten sich für das Acrylic Pouring an. Wenn du günstige Leinwände als Malgrund verwenden möchtest, kannst du die Oberfläche auch mit einer oder zwei Schichten Gesso vorgrundieren. Die Leinwand wird dadurch stabiler und hängt nicht durch – vor allem bei großen Leinwand-Formaten.
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Luftblasen entfernst du am einfachsten mit einem Bunsenbrenner. Einfach kurz darüberfahren und schon ploppen die Luftbläschen auf
Acrylic Pouring Anleitung
- Falls du die Leinwand mit Gesso vorbehandelst, warte bis die Oberfläche wirklich trocken ist. Damit die Rückseite deiner Leinwand nicht mit unschönen Farbklecksern versehen wird, kannst du sie mit Malerklebeband abkleben. Dieses solltest du im noch leicht feuchten Zustand wieder lösen damit es sich noch entfernen lässt.
- Lege all dein Acrylic Pouring Material bereit, damit du während dem eigentlichen Arbeiten alles zur Hand hast.
- Schütze deinen Arbeitsplatz mit einer Plastikfolie oder einem Karton. Die flüssige Farbmischung läuft nämlich gerne dahin, wo du sie garantiert nicht haben möchtest. Auch den Boden solltest du schützen, denn Farbkleckser entstehen ungewollt an den unmöglichsten Orten im Eifer des Pouring-Gefechts.
- Die Arbeitsfläche muss unbedingt gerade sein, damit die Mixtur nicht von der Leinwand laufen kann.
- Nachdem du alles bereit hast, kannst du nun mit den eigentlichen Vorbereitungsaufgaben beginnen. Mische die Farben mit dem Pouring Medium. Nimm dazu einige Becher, gebe Farbe hinein und anschließend das Pouring Medium.
- Rühre das Ganze für 1 bis 2 Minuten durch, bis das Ganze eine homogene Mischung ist.
- Durch den Rührvorgang hast du Luftblasen hineingerührt, die erst nach einer Weile an die Oberfläche steigen. Du solltest also bis zum Gießen der Farben noch etwas warten.
- Wenn du alle Farben gemischt hast, kannst du je nach gewünschtem Effekt und angewendeter Technik noch wenige Tropfen Silikonöl beigeben und leicht einmischen.
Bilder: jennifer_crowder_artist / shutterstock.com
Nun bist du bereit für das eigentliche Pouring:
- Gieße die Farben auf die Leinwand. Nimm danach die Leinwand in die Hände und neige sie in alle Richtungen, bis sich die Farbmischung verteilt hat und keine weiße Leinwand mehr sichtbar ist. Auch die Seiten der Leinwand sollten mit Farbe bedeckt sein. Hier kannst du auch noch ein wenig mit den Fingern nachhelfen.
- Lege die Leinwand anschließend wieder ab, idealerweise auf vier Hölzchen oder ähnliche Distanzhalter, damit die Leinwand nicht auf dem Arbeitstisch liegt und so beim Trocknen ankleben kann.
- Wenn du Zellen in deinen Acrylic Pouring Bildern haben möchtest, kannst du nun mit einem Bunsenbrenner über das Bild fahren und das Silikonöl poppt an die Oberfläche und Zellen in verschiedenen Größen entstehen.
- Lasse das Bild nun trocknen. Dies kann je nach Schichtdicke, Pouring Medium und Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit mehrere Tage dauern. Achte darauf, dass du das Bild vor Tieren und Kindern geschützt trocknen lässt, ansonsten findest du ungewollte Abdrücke im Bild und der Umgebung vor.
- Je nach Pouring Medium ist das Bild nun entweder matt, leicht glänzend oder weist einen unterschiedlichen Glanzgrad auf. Du kannst das Bild nun je nach eigenen Vorstellungen noch mit einem Schlussfirnis versehen, um einen einheitlichen Glanzgrad zu erhalten.
Herzlichen Glückwunsch, du hast damit dein erstes Acrylic Pouring Bild erstellt – und wahrscheinlich werden noch viele folgen.
Acrylic Pouring Rechner
Die benötigte Menge Pouringflüssigkeit zu berechnen ist gar nicht so einfach – Neben der eigentlichen Fläche musst du auch noch die Seiten deiner Leinwand oder deines Malgrundes in die Berechnung miteinbeziehen. Um dir die Berechnung zu erleichtern, findest du hier einen Acrylic Pouring Rechner um die benötigte Menge Pouring Medium und Farbe für deine Pourings berechnen zu lassen.
Die häufigsten Fehler beim Pouring
Hier sind die häufigsten Fehler von Pouring-Anfängern, die du vermeiden solltest:
- Ungeduld: Deine ersten Bilder werden noch nicht die grössten Meisterwerke werden. Lasse dir Zeit und experimentiere. Verwende kleine Leinwände um Material zu sparen und lerne aus deinen Fehlern.
- Farben wild kombinieren: Auch das überstürzte zusammenmischen und Gießen verschiedener Farbe ohne Kenntnisse der Farbenlehre ist ein häufiger Fehler. So entstehen nämlich nur «schlammige» Farbflecken. Kenntnisse der grundlegenden Farbtheorie sind deshalb wichtig.
- Zu zögerlich: Nachdem du deine Recherche abgeschlossen hast, trau dich und fange einfach mit dem Pouring an.
- Suboptimale Konsistenz der Mixtur. Viele Anfänger mischen ihre ersten Farbmischungen entweder viel zu flüssig oder zu wenig fließfähig. Das Ergebnis sind dann bei zu flüssiger Farbe oftmals zerflossene Zellen, welche beim Trocknen dann total aus der Form geraten und dass die Farbe zu stark von der Leinwand läuft. Bei zu zähflüssiger Mixtur ist die Zellebildung erschwert. Nur durch Üben und Ausprobieren kommst du der perfekten Mixtur Schritt für Schritt näher.
- Zu viele Luftblasen in den Bildern: Es lohnt sich, die Mixtur mehrere Stunden stehen zu lassen, bevor mit dem Pouren begonnen wird. So können die Luftblasen entweichen und du hast sie dann später nicht auf deinem Kunstwerk wo du sie nur schwer bis gar nicht mehr wegbekommst.
So erhältst du Zellen in deinen Pouring Bildern
Zellen im der Acrylfließtechnik bilden sich in erster Linie wenn es einen Dichteunterschied zwischen den Acrylfarben gibt. Es gibt verschiedene Tricks, um die Zellenbildung in einem Acrylic Pouring Bild zu fördern, aber die Anzahl der Zellen und deren Größe werden weitgehend durch den Unterschied in der Dichte der Farben bestimmt. Denn verschiedene Farbpigmente haben unterschiedliche Dichten.
Die wichtigsten Techniken zur Erreichung der Zellen im Acryl gießen sind:
- Unterschiedliche Dichte der Acrylfarbtöne / Pigmente
- Silikonzusatz
- Förderung der Zellen mittels Bunsenbrenner (torchen)
Unterschiedliche Dichte der Farbpigmente
Die Grundlage zum Erreichen von Zellen in deinen Bildern liegt darin, dass du mit unterschiedlichen Farbtönen mit verschiedenen Dichten arbeitest. Achte bei deiner Farbzusammenstellung also unbedingt darauf. Jede Farbe hat ein spezifisches Gewicht. Insbesondere weiße Farbe zeichnet sich aufgrund der verwendeten Farbpigmente durch eine sehr hohe Dichte aus. Das heißt also zum Beispiel: Wenn du die dichtere Farbe auf die Oberfläche (z.B. Weiß) und die weniger dichte Farbe (z.B. Rot) auf den Grund deiner Leinwand schichtest, drückt die dichtere Farbe nach unten und die Farbe mit der geringeren Dichte steigt in Form von Zellen nach oben. Die dichte Farbe bildet so quasi die Netzstruktur oder das Outline.
In unserem Beispiel wären die Zellen dann also rot mit weißer Umrandung. Dieses Phänomen ist auch unter «aufgebrochener Netzstruktur» oder «Layer» bekannt.
So entstehen vereinfacht gesagt die Zellen in deinen Pourings.
Zellbildung beim Pouring Acryl mit Silikon unterstützen
Durch die Zugabe von Silikonöl kannst du die Zellbildung in der Acryl Fließtechnik verstärken. Das Grundprinzip basiert darin, dass sich Silikon bzw. Öl und Wasser nicht vermischen. Die wasserbasierten Acrylfarben bzw. Pouring Medien trennen sich also vom beigemischten Silikonöl wenn dieses biegemischt wird. Diese chemische Reaktion führt zu mehr und unter Umständen größeren Zellen in deinen Acrylic Pouring Bildern. Es ist aber wichtig, nicht irgendein Silikonöl unterzumischen. Denn Silikonöle oder -sprays haben immer unterschiedliche chemische Zusammensetzungen und Eigenschaften und nicht alle funktionieren gleich gut fürs Acrylgießen. Die einen Silikonöle erzeugen viele kleine verwaschene Zellen, die anderen große klar abgegrenzte Zellen und wiederum andere im schlechtesten Fall vielleicht gar keine. Das Ziel der meisten Pouring Acryl Künstler ist es, meist möglichst viele, klar abgegerenzte, verschiedene und interessante Zellmuster zu kreieren.
Doch mit welchem silikonhaltigen Produkt bekommst du am meisten Zellen bzw. die grössten, interessantesten und scharf abgegrenzten Zellen?
Niedrigviskoses Silikonöl
- Für große Zellen solltest du ein Silikonöl mit niedriger Viskosität verwenden
- Es entstehen stärkere Farbverläufe und die Farben fließen schneller
- Hochwertiges, reines Silikonöl
- Niedrige Viskosität (cst) 100
- Du erhältst damit grosse Zellen in deinen Pourings
Hochviskoses Silikonöl
- Wenn du eher kleinere, dafür viele Zellen bevorzugst, dann kannst du ein hochviskoses Silikonöl wählen
- Die Farben fließen langsamer und die Zellen sind meist klarer abgegrenzt. Zudem ist bei diesen Ölen die Farbtrennung oft deutlicher und die Farben vermischen sich weniger
- Hochviskoses Silikonöl in 250 ml Spraydose
- Für Zellbildungseffekt bei der Pouring-Technik
- Verhindert ein Vermischen der Farben untereinander
Wie viel Silikon muss ich in meiner Mixtur hinzufügen?
In der Regel genügen 2 bis 3 Tropfen, welche du in jede Mixtur aus Farbe (ausser Weiß) und Pouring Medium beimischst. Das Silikonöl gibst du in deine gut durchmischte Mixtur und rührst es dann nur noch kurz um. Du solltest das Silikon nicht zu lange bzw. zu stark untermischen, ansonsten ist ein gelungener Zell-Effekt dahin, weil die Zellen so immer kleiner werden.
Um deine optimale und individuelle Mixtur aus Acrylfarben, Pouring Medium und Silikonöl zu finden, kommst du ums Experimentieren natürlich nicht herum. Die richtige Rezeptur zu finden ist im Pouring mit Acryl das A und O.
Hier ein sehr gutes Ausgangsrezept für den Start:
- 1 Teil Acrylfarbe
- 1,5 Teile des vom Gießmedium deiner Wahl
- 2 bis 3 Tropfen Silikon in den Farben, in denen die Zellen erscheinen sollen
Tipp: Wenn du möglichst große Zellen erzeugen möchtest, solltest du das Silikon nicht zu doll in die Farbmixturen unterrühren. Je mehr du rührst, desto mehr werden die Ölzellen geteilt, umso kleiner werden also deine Zellen später auf deinem Bild.
Zellen erzeugen mittels Bunsenbrenner / Torch
Wenn du noch mehr, größere bzw. kontrolliertere Zellen erzeugen möchtest, dann ist die zusätzliche Anwendung eines Bunsenbrenners oder Torch sehr zu empfehlen. Durch die Hitzeeinwirkung werden die Zellen verstärkt an die Oberfläche deiner Farbschichtung geholt, also sichtbarer gemacht und nicht zuletzt vergrößert.
Indem du nach dem Umstülpen des Farbbechers (z.B. beim FlipCup) mit einem Bunsenbrenner über die Mixtur schwenkst, kannst du das beste aus der Zellbildung herausholen. Wenn du anschließend, nach dem Verteilen der Mixtur über der Leinwand erneut kurz darüber torchst, entstehen zusätzliche kleine Zellen, welche deinem Bild noch den letzten Schliff verleihen können und es noch interessanter machen können.
Wenn du dein Pouring zwecks Zellbildung zusätzlich mit einem Bunsenbrenner bearbeiten möchtest, solltest du jedoch nicht zu lange und zu nahe an der gleichen Stelle torchen. Schwenke nur KURZ über die Bereiche, wo du Zellen «hervorholen» möchtest. Ansonsten wird die Farbe zu heiß und es entstehen Unebenheiten und Dellen oder dein Kunstwerk beginnt im schlimmsten Fall zu brennen.
Als Alternative zum Bunsenbrenner kannst du auch einen Heißluftföhn, Creme-Brulee-Brenner oder ein Feuerzeug verwenden.
Tipp: Weniger ist oft mehr: Denn zu intensives Torchen kann manchmal fast zu viele Zellen erzeugen, sodass ein Pouring unruhig oder überladen wirkt oder bereits entstandene, große Zellen optisch wieder zerstört werden. Denn Achtung, die Hitzeeinwirkung des Brenners wirkt noch eine Weile nach!
Wie kannst du Risse in deinen Acrylic Pouring Bilder beim Trocknen verhindern?
Beim Trocknen deiner Acrylic Pouring Paintings können unter Umständen Risse entstehen. Rissbildung tritt in den meisten Fällen dann auf, wenn die oberste Schicht des Pourings viel schneller trocknet als die darunterliegende, noch nasse Schicht. Ist dies der Fall wird durch die oberste Schicht eine Art Haut gebildet. Wenn diese Haut zu schnell aushärtet und die untere Schicht noch verhältnismäßig zu nass ist, bricht die oberste Schicht und es entstehen Risse. Um diese unerwünschten Texturen in deinem Acrylic Pouring Kunstwerk zu vermeiden, solltest du dir die folgenden Tipps zu Herzen nehmen:
Nicht zu viel Wasser verwenden
Wenn du deiner Mixtur zu viel Wasser beimengst, kann dies das Bindemittel in der Acrylfarbe und des Mediums schwächen. Es verliert einiges an seinen klebenden Eigenschaften, was die Wahrscheinlichkeit der Rissbildung erhöht. Um diese zu vermeiden, empfehlen wir dir, auf keinen Fall mehr als 50% Wasser in deiner Mixtur zu verwenden.
Richtiges Gießmedium wählen
Professionelle und hochwertiges Pouring Medien verhindern weitgehend die Rissbildung, weil sie extra dafür hergestellt und konzipiert wurden. Die Verwendung von minderwertigen Gießmedien oder ungeeigneten PVA-Klebstoffen als Medium-Alternative, führt eher zur Rissbildung. Ein guter Nebeneffekt ist zudem, dass du bei einem hochwertigen Gießmedium oft viel weniger bis gar kein Wasser beimischen musst, was wie bereits erwähnt ebenfalls die Rissbildung verringert.
Raumklima beachten
Temperaturschwankungen, sehr hohe oder sehr tiefe Temperaturen und zu hohe bzw. zu tiefe Luftfeuchtigkeit können auch die Wahrscheinlichkeit von Rissen in deinem Pouring Painting erhöhen. Zudem sollten deine Bilder beim Trocknen keinerlei Zugluft ausgesetzt sein, da sich diese ebenfalls ungünstig auf den Trocknungsprozess auswirkt.
Nicht zu früh lackieren oder firnissen
Du solltest deine Bilder erst dann lackieren oder firnissen, wenn dein Kunstwerk zu 100% vollständig durchgetrocknet ist. Zur Sicherheit sollte mindestens 2 Wochen mit dem Finishen gewartet werden. Je länger desto besser.
Zu viele Farbschichten vermeiden
Manchmal kann es vorkommen, dass ein misslungenes Pouring nach dem Trocknen erneut oder gegebenenfalls sogar mehrfach überpourt wird. Du viele Farbschichten auf der Leinwand solltest du allerdings vermeiden, da dies irgendwann mit Sicherheit zu Rissen in den Bildern führt. Zwei Pouring-Schichten auf der Leinwand mag es meistens leiden. Eine Leinwand mehr als zweimal zu benutzen, ist aber der Erfahrung nach nicht unbedingt ratsam, insbesondere bei großen Gemälden. Alternativ kannst du die noch flüssige Farbe gleich von der Leinwand wischen, wenn du merkst, dass das Pouring nichts geworden ist. Dann kannst du den Keilrahmen selbstverständlich mehrmals benutzen. Wenn die Farbe bereits getrocknet ist, verwendest du aber lieber einmal mehr einen frischen Malgrund – es wäre schade um ein gut gelungenes Pouring! 🙂
Larissa Meyer ist eine 32-jährige Mutter aus Michigan, USA und kreativer Geist seit ihrer Kindheit. Ihre Leidenschaft für das Malen und Zeichnen hat sie zu einerAusbildung als Illustratorin und zu einer Karriere als Freelance-Grafikerin geführt. Sie hat einen Bachelor of Fine Arts in Illustration und einen Abschluss in Grafikdesign. Larissa ist eine talentierte Künstlerin, die eine breite Palette von Stilen und Techniken zu beherrscht, um ihre künstlerische Vision zum Leben zu erwecken. Ihre größte Leidenschaft gilt derzeit der Resin Art und Fluid Painting. Larissas Liebe zur Kunst und ihr Wissen und ihre Erfahrung im Bereich der Illustration machen sie zum perfekten Creative Director für unser fluid-painting.com-Team. Sie ist die kreative Seele unseres Teams und teilt ihre Leidenschaft und ihr Wissen in Artikeln und Anleitungen mit unserer Community.
Als Mutter einer 2-jährigen Tochter weiß Larissa auch, wie wichtig es ist, die Kreativität in der frühen Kindheit zu fördern. Sie nutzt ihre Erfahrung und ihr Wissen, um anderen Eltern zu helfen, ihre Kinder zu inspirieren und ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entwickeln.
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