Epoxidharz Holz – Kreative Ideen und Anleitungen

Epoxidharz bietet bei der künstlerischen und handwerklichen Verarbeitung Möglichkeiten die mit nahezu keinem anderen Rohmaterial zu vergleichen sind. Die Kombination der Materialien Epoxidharz und Holz ist auf vielfältige Art und Weise denkbar: Bei der Versiegelung von Holzoberflächen mit Epoxidharz, dem Gießen von Formen im Zusammenspiel mit Holzelementen, der Herstellung ganzer Tische oder Tischplatten aus Resin oder der ästhetischen Reparatur beschädigter Holzoberflächen. Wir stellen dir die besten Anwendungsmöglichkeiten vor und liefern dir genaue Anleitungen für die Umsetzung spannender Projekte mit diesem vielseitigen Werkstoff.

Das Wichtigste in Kürze zum Thema Epoxidharz

Bei den oftmals als Beschichtungsmaterialien genutzten Epoxidharzen handelt es sich rein technisch betrachtet um sogenannte wärmehärtende Polymere. Diese bestehen jeweils aus einem Harz und einem dazu passenden Härter. Erst wenn diese beiden Teile schließlich in einem genau festgelegten Mischungsverhältnis miteinander verrührt werden, wird dadurch eine chemische Reaktion in Gang gesetzt. An deren Ende steht nach einer gewissen Zeit dann die vollständige Aushärtung des Materials, wenn alles richtig gemacht wurde. Voll ausgehärtete Oberflächen einer Epoxidbeschichtung sind im Allgemeinen sehr kratzfest sowie unempfindlich gegen Wasser, Lösungsmittel und viele Arten von Chemikalien.

Der Weg zu einem wirklich gelungenen Endergebnis führt bei der Arbeit mit Epoxidharz über eine möglichst optimale Kombination folgender Faktoren:

• gut vorbereitete Oberflächen
• gründliches Vermischen der beiden Komponenten (nach Angaben des Herstellers)
• geeignete Arbeitsumgebung

Direkt nach dem Zusammenmischen der beiden Komponenten (Epoxidharz und passender Härter) wird in der Mischung eine chemische Reaktion in Gang gesetzt, welche exotherm abläuft. Das bedeutet, dass dabei Wärme frei und an die Umgebung abgegeben wird. Über eine gewisse Zeitdauer hinweg läuft dann eine Umwandlung vom flüssigen Zustand über ein gelfömiges Zwischenstadium bis hin zur vollständig festen und ausgehärteten Form ab. Dieser Prozess kann durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen. Die genaue Dauer hängt aber von einer ganzen Reihe von Faktoren ab:

• der Umgebungstemperatur
• der Art des jeweiligen Härters
• der Menge an erzeugter Wärme (abhängig von Materialstärke und -menge)
• der Temperatur des verwendeten Substrats

Besonders bedeutsam ist in dieser Hinsicht der Faktor Wärme: Zwar geht mit einer heißeren Temperatur von Epoxidharz in der Regel ein schnellerer Transformationsprozess einher, dieses raschere Aushärten kann aber mitunter die Qualität des Endergebnisses verschlechtern. Das liegt daran, dass ein zu hoher Temperaturanstieg im Material umgebende Materialien schmelzen lassen kann. Auch die Aushärtung und deren Optik am Ende der Umwandlung kann in einem solchen Fall uneinheitlich ausfallen.

Welches Harz ist fürs Arbeiten mit Holz geeignet?

Willst du mit Epoxidharz Holz und ähnliche Naturmaterialien aufwerten, dann solltest du Folgendes nicht außer Acht lassen: Holz reagiert auf unterschiedliche Werte der Luftfeuchtigkeit in seiner Umgebung. Es verändert also sein Volumen, was bei der Kombination von Resin und Holz Probleme verursachen kann. In erster Linie ist also wichtig, dass das ausgewählte Epoxidharz für Holz geeignet ist. Bei der Auswahl möglichst optimal aufeinander abgestimmter Materialien sollte ausserdem Folgendes beachtet werden:

• Beschichtungen von Holzoberflächen werden mit hochviskosem Harz vorgenommen
• Zum Giessen von Formen aller Art wird in der Regel niedrigviskoses Resin verwendet
• Mit dickflüssigem Harz kannst du Holz ausbessern und Risse auffüllen
• Manche Arten von Epoxidharz eignen sich nur für Anwendungsgebiete im Haus, andere behalten ihre Farbe und Struktur dagegen auch unter dem UV-Licht der Sonne im Freien

Vergilbungsschutz und UV-Beständigkeit von Resin

Sehr häufig wird Epoxidharz (nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen) in einer Variante mit besonders glasklarer Transparenz verwendet. Der Stoff kann aber unter dem Einfluss von UV-Strahlung (zum Beispiel natürlichem Sonnenlicht) zum Vergilben neigen. Deshalb ist es unerlässlich, dass für die Verwendung im Freien ein UV-beständiges Harz mit weitreichender Unempfindlichkeit gegen Sonneneinstrahlung gekauft wird. In manchen Fällen können bestimmten Epoxidharzen zusammen mit dem Härter auch Zusatzstoffe beigemischt werden, welche die Lichtbeständigkeit verbessern.

Schrumpfmaß beachten

Grundsätzlich schrumpft Epoxidharz mit dem Aushärten zwar in der Regel weitaus weniger stark als beispielsweise Polyesterharz, es gibt aber durchaus Unterschiede zwischen verschiedenen Produkten. Es kann sehr ärgerlich sein, wenn zunächst mit dem Resin bedeckte Stellen einer Holzoberfläche beim Holz versiegeln mit Epoxidharz plötzlich nur noch zum Teil bedeckt sind oder wenn plötzlich noch eine zusätzliche Schicht des verwendeten Materials aufgetragen werden muss. Schließlich kosten solche Probleme nicht nur wertvolle Zeit, sondern können aufgrund des zusätzlichen Materialaufwands auch ganz schön ins Geld gehen.

Daher kann es sich insgesamt durchaus lohnen, schon von Beginn an gleich auf hochwertige Qualitätsprodukte mit einem nur geringen Schrumpfmaß zu setzen.

Die maximale Schichtdicke beim Epoxidharz gießen

Beim Holz ausbessern mit Epoxidharz oder insbesondere bei der Produktion von Gießformen aus diesem vielseitigen Material solltest du nicht übersehen, dass die unterschiedlichen Produktvarianten von Resin auf dem Markt jeweils spezifische Eigenschaften haben. Diese wirken sich nicht zuletzt auch darauf aus, in welcher Menge und Schichtdicke ein bestimmtes Epoxidharz in einem Arbeitsgang gegossen werden kann. Die üblichen auf dem Markt erhältlichen Varianten können meistens nur für eine Schichtdicke von maximal 2 cm und bis zu einer Maximalmenge von 10 kg pro Arbeitsgang verwendet werden. Wird dieses Harz in deutlich größeren Mengen verarbeitet, kann die bei der chemischen Reaktion entstehende Hitze nicht schnell genug entweichen. Das Ergebnis sind dann meistens unschöne Stellen, die durch das an einigen Stellen schnellere, ungleichmäßige Aushärten der Masse entstehen.

Temperaturbeständigkeit und Oberflächenhärte

Ist das verarbeitete Epoxidharz nach der jeweiligen Zeitspanne schließlich fertig ausgehärtet, so kann es durchaus eklatante Unterschiede in Bezug auf die Oberflächenhärte geben: Während manche Produkte weich genug sind, dass ein Fingernagel in deren ausgehärteter Oberfläche kleine Kratzer hinterlassen kann, sind andere Produkte dagegen selbst bei höheren Temperaturen unempfindlich und annähernd kratzfest. Du solltest aber vor dem Start in ein Projekt kurz abschätzen, ob sich die Investition in ein hochwertigeres Harz lohnt: Sollen mit dem verwendeten Resin mechanisch stark unter Belastung gesetzte Gegenstände wie Tischplatten oder Schneidebretter hergestellt werden, empfehlen wir dir für deine Arbeit die Anschaffung hochwertiger Materialien mit entsprechender Beständigkeit. Außerdem möchten wir darauf hinweisen, dass es für ein optimales Aushärten auch von zentraler Bedeutung ist, auf die exakte Einhaltung des jeweils angegebenen Mischungsverhältnisses zu achten.

Unsere Epoxidharz-Empfehlungen für Holz

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• Niedrigviskoses Epoxidharz in Premium-Qualität
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• Hochtransparentes Harz für absolute Klarheit ohne Gelbstich
• Gießhöhe von 10 cm in einem Stück, MV 100 : 40
• Keine Bläschenbildung durch spezielle Formulierung

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DIPON 100P Epoxyplast Laminierharz

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• Mischungsverhältnis 2 Teile Harz, 1 Teil Härter
• Geringe Bildung von Luftblasen, UV-stabil

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Oberfläche schleifen und polieren

Arbeitssicherheit

Projekt # 1: Holz versiegeln mit Epoxidharz

Unter den richtigen Voraussetzungen kann Epoxidharz Holz und seine natürliche Optik auf moderne Art und Weise in Szene setzen. Insbesondere im Wohnbereich kann geeignetes Epoxidharz für Holz in unterschiedlichen Varianten verwendet werden, um dessen ästhetischen und funktionalen Nutzen zu optimieren. Wenn du sorgfältig arbeitest, kannst du mit Epoxidharz Holz Oberflächen versiegeln oder auch Lücken im Holz einfach mit Epoxidharz ausbessern. So wird das Holz vor Feuchtigkeit von außen geschützt und hält auch mechanischen Belastungen besser stand. Mögliche Beispiele für Epoxidharz-Anwendungen dieser Art sind:

• Abdeckungen und Arbeitsplattenfür den Küchenbereich
• Beschichtungen für Bodenbeläge aus Holz
• Tischplatten für Esstische, Schreibtische oder Wohnzimmertische
• Schneidebretter für die Verwendung in der Küche

Für ein hochwertiges Endprodukt spielt neben den verwendeten Materialien und einer sorgfältigen Vorgangsweise die Arbeitsumgebung eine nicht unbedeutende Rolle: Du solltest dir im Idealfall einen Platz suchen, der dir nicht nur ausreichend Platz bietet, sondern der auch staubfrei und möglichst trocken ist. Außerdem sollten die verwendeten Materialien schon vor dem Arbeitsbeginn eine Weile am Ort ihrer Verarbeitung gelagert werden. So haben das Holz und das Epoxidharz die gleiche Temperatur wie dein Arbeitsplatz und es kommt nicht zu unerwünschten Reaktionen aufgrund von zu großen Temperaturunterschieden.

Tipp: Mittel- bis hochviskose Laminierharze, die nach dem Aushärten eine besonders harte Oberfläche bilden, eignen sich perfekt für das Holz versiegeln mit Epoxidharz.

Projektvorbereitung und Step by Step Anleitung

1. Damit sich das Epoxidharz mit dem Holz optimal verbinden kann, solltest du eine Reihe von Faktoren beachten. Zunächst einmal muss die Holzoberfläche möglichst sauber und trocken sein. Allerdings sollte diese auch nicht extra extrem glatt geschliffen werden. Schließlich fördert eine gewisse Rauheit die Haftwirkung zwischen dem Resin und der als Substrat verwendeten Holzoberfläche. Was du aber unbedingt vorher entfernen solltest, sind Rückstände und Verunreinigungen mit Fetten, Ölen, Wachsspritzern oder ähnlichen Stoffen auf der Holzoberfläche.
2. Der Untergrund sollte aber nicht nur sauber, sondern auch vollständig trocken sein. Dies kannst du relativ leicht sicherstellen, wenn du eine Heißluftpistole oder einen Haartrockner für das möglichst vorsichtige und langsame Trocknen der Oberfläche zur Verfügung hast. Ist der Holzuntergrund schließlich ausreichend trocken, kann dieser mit einem passenden Exzenterschleifer oder auch per Hand mit handelsüblichem Schleifpapier geschliffen werden. Bei öligen Holzarten wie Teakholz oder Olivenholz kannst du die Haftung zwischen Harz und Holz verbessern, indem du die Oberfläche auf chemische Weise mit etwas Aceton entfettest.
3. Der bereits vorhandene oder durch das Schleifen entstandene Staub lässt sich mit einem Staubsauger oder einer Handbürste unkompliziert entfernen. Anschließend solltest du ein fusselfreies Baumwolltuch mit einem geeigneten Lösungsmittel anfeuchten und mit diesem die zu bearbeitende Oberfläche sanft abwischen. Achte aber darauf, dass du die Oberfläche danach nicht mehr mit der bloßen Hand berührst. Du könntest diese sonst erneut mit winzigen Spuren von Körperfett verunreinigen und so wiederum für qualitative Mängel bei der Haftung des Resins auf der Holzoberfläche sorgen.
4. Nun gilt es noch, die Fließfläche für den Gießvorgang des Epoxidharzes zu begrenzen, damit dabei kein Material über den Rand der zu bearbeitenden Oberfläche hinauslaufen kann. Zu diesem Zweck musst du in den meisten Fällen eine entsprechende Sperre rund um die zu versiegelnde Oberfläche anbringen. Wir empfehlen dir für diesen Zweck hochwertiges Klebeband, das sich als relativ stabil erwiesen hat. Richtig angebracht hält es dem vergleichsweise geringen Druck durch das flüssige Resin in der Regel gut stand und lässt sich anschließend auch vergleichsweise unkompliziert wieder entfernen. Bevor es aber mit dem Gießvorgang losgehen kann, sollte die vorbereitete Oberfläche durch das Unterlegen von Holzklötzchen oder anderen Hilfsmitteln noch absolut gerade ausgerichtet werden. Benutzt du dabei eine Wasserwaage, sollte es kein Problem sein, eine an allen Stellen gleichmäßige Schichtdicke der Epoxidbeschichtung zu erreichen.
5. Um die Verschwendung von überschüssigem Harz zu verhindern, empfiehlt sich vor dem eigentlichen Gießvorgang eine genaue Berechnung der benötigten Menge an Epoxidharz. Damit du dich hierfür nicht mit langen Rechenwegen aufhalten musst, kannst du einfach unseren speziellen Epoxidharz Rechner benutzen. Allerdings gibt es kaum etwas Lästigeres, als mitten in der Arbeit plötzlich mit zu wenig Material dazustehen. Deshalb solltest du im Allgemeinen wohl eher immer etwas aufrunden und lieber etwas mehr als zu wenig anmischen. Immerhin handelt es sich bei dieser Sache um eine zeitkritische Arbeit, bei der man während des Aushärtens in der Regel keinen zusätzlichen Stress gebrauchen kann.
6. Das richtige Mischen von Epoxidharz und Härter hat entscheidenden Einfluss auf das jeweilige Endergebnis. Zwar sollten diese beiden Komponenten sehr gründlich miteinander vermischt werden, gleichzeitig dürfen aber auch nicht zu viele Lufteinschlüsse in das Material eingemischt werden. Während des Mischvorgangs kannst du das Epoxidharz auch ganz nach Wunsch mit speziellen Farben einfärben. Für diesen Zweck steht eine breite Auswahl an möglichen Materialien zur Verfügung. Diese Zutaten haben jeweils individuell ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Da mögliche Einschränkungen berücksichtigt werden müssen, findest du die nötigen Informationen zu diesem wichtigen Thema in unserem separaten Artikel zum Thema Epoxidharz Farbe.
   
7. Damit sich das Epoxidharz möglichst gleichmäßig auf der zu versiegelnden Holzoberfläche ausbreiten kann, solltest du die Mischung zunächst von der Mitte deines Werkstücks ausgehend in Spiral- oder Zickzack-Form ausgießen. Damit das Epoxidharz wirklich zusammenläuft, muss der Gießvorgang mitunter auch wiederholt werden. Im Anschluss an das eigentliche Gießen solltest du die Oberfläche noch für einige Minuten weiter nivellieren, damit diese schön glatt und ausgeglichen wird.
8. Verschiedene Arten von Epoxidharz bleiben nach dem Anmischen zunächst unterschiedlich lange noch relativ flüssig. Mit etwas Übung und der damit einhergehenden Erfahrung wirst du feststellen, wie lange du dieses Zeitfenster für die Flüssigkeitsverteilung und für das Bearbeiten der Oberfläche nutzen kannst. Grundsätzlich solltest du dich dabei beeilen, die gewünschte Materialdicke zu erreichen. Tritt die chemische Reaktion des Resins erst einmal in die Phase des gelförmigen und gummiartigen Zustands ein, solltest du dessen Oberfläche keinesfalls mehr weiter bearbeiten.
9. In der Regel werden nach dem Aufbringen des Epoxidharzes auf eine Oberfläche fast immer Luftblasen in der Mischung aufsteigen. Diese können durch das gezielte Erwärmen mit einer Heißluftpistole oder einem Bunsenbrenner entfernt werden. Dabei darfst du allerdings nicht zu lange auf eine bestimmte Stelle zielen, sonst könnte die Mischung zu heiß werden. Die Hitze sorgt für ein Aufsteigen der Luftbläschen an die Oberfläche, wo diese platzen.
   
10. Sollte dies nach dem Festwerden und noch vor dem vollständigen Aushärten der ersten Schicht gewünscht oder erforderlich sein, kann darauf direkt und ohne erneutes Anschleifen eine zweite Schicht aufgetragen werden. In der Regel betrifft dieses Zeitfenster eine Spanne von bis zu 48 Stunden. Erfolgt direkt ein Auftrag der zweiten Schicht in diesem Zeitfenster, so ist die optimale Haftung durch eine chemische Verbindung zwischen den beiden Schichten sichergestellt.
11. Damit auch der letzte Rest der Epoxidharzmischung ausgehärtet ist, muss diese in Ruhe mehrere Tage aushärten können. Damit die bearbeitete Oberfläche in diesem Zeitraum nicht doch noch verunreinigt wird, hat sich das Abdecken mit einer ausreichend großen Platte bewährt. Ob Kunststoff- oder Kartonplatte ist grundsätzlich egal, solange sie die gegossene Epoxidharzschicht möglichst perfekt abdeckt. Nur, wenn sich die Platte ohne direkte Berührung sehr nah über der Beschichtung befindet, kann sie alle Arten von Dreck oder Fusseln wirksam abschirmen. Wie lange es schließlich dauert, bis das gegossene Harz wirklich komplett ausgehärtet ist, hängt vom verwendeten Material und größtenteils auch von der Dicke der gegossenen Schicht ab. In der Regel findet du Angaben zu dieser Frage direkt auf den Verpackungen der verwendeten Komponenten oder beim Hersteller. Die meisten Epoxidharze sollten aber nach maximal 72 Stunden wirklich komplett ausgehärtet sein.
    

Tipp: Mit etwas zusätzlicher Wärme lässt sich fast jedes Epoxidharz leichter verarbeiten. Du solltest daher möglichst den Arbeitsraum heizen oder das Gefäß mit der Mischung vor dem Gießvorgang in einem warmen Wasserbad erwärmen. So erreichst du eine bessere Verteilung des Resins auf der Holzoberfläche als dies bei kalten Verarbeitungstemperaturen der Fall wäre.

Gebeizte Holzoberflächen mit Epoxidharz beschichten

Grundsätzlich lässt sich auch gebeiztes Holz durchaus mit Epoxidharzen versiegeln. Auch das Holz ausbessern mit Epoxidharz ist auf gebeizten Holzoberflächen möglich. Allerdings solltest du die Kompatibilität der gefärbten Holzoberfläche mit dem Resin vorab kurz testen.

Handelt es sich aber um erst frisch gebeizte Holzoberflächen, muss die Beize vor der weiteren Bearbeitung der Holzoberfläche zunächst vollständig trocken sein. In der Regel sollten eigentlich alle Farbbeizen auch mit Epoxidharzen kombinierbar sein. Mit einem Vorabtest sicherst du dich aber ab, um ein möglicherweise aufwendig vorbereitetes Werkstück nicht völlig zu ruinieren. Achte darauf, dass nach der Beschichtung mit dem Harz kein Nachbeizen mehr möglich ist. Deshalb solltest du besser gleich UV-stabile Beize benutzen. Wurde die Holzoberfläche erst einmal beschichtet, kostet das Entfernen der ausgehärteten Harzschicht sehr viel Mühe und Zeit.

Projekt # 2: Holzoberflächen mit Epoxidharz ausbessern und Zwischenräume auffüllen

Besonders spannend sind bei der Kombination der zeitlosen Materialien Epoxidharz und Holz diejenigen Holzstücke, die stark gemasert oder besonders knorrig sind. Astlöcher oder Risse im Material können einem Kunstwerk oder Möbelstück einen besonderen Charakter verleihen. Epoxidharz kann besonders dann der optimale Werkstoff sein, wenn eine Oberfläche wie beispielsweise bei einem Tisch aus funktionalen Gründen besonders eben sein muss. Um allerdings das Aussehen von Altholz oder Treibholz authentisch in das Design integrieren zu können, kannst du Löcher oder Risse unkompliziert mit Epoxidharz ausgießen. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung wollen wir dir zeigen, wie einfach solche Projekte mit der entsprechenden Vorbereitung umzusetzen sind:

1. Entferne Holzstaub oder bereits teilweise gelockerte Rindenstücke von deinem Werkstück
2. Auch bei dieser Art von Projekt liegt der Erfolg maßgeblich in einer soliden Arbeitsvorbereitung begründet. Löcher und Risse sollten mit einem ausreichend stabilen Klebeband ringsum abgeklebt werden, damit beim Gießvorgang das flüssige Epoxidharz nicht in unerwünschte Richtungen fließen kann. Es ist essentiell, diesen Arbeitsschritt bereits vor dem Vermischen der Komponenten des Gießharzes zu erledigen. Sobald du diese erst einmal vermischt hast, bleibt dir für zeitintensive Vorbereitungsarbeiten in der Regel nicht mehr genügend Zeit. Werden Werkstücke wie zum Beispiel eine Baumscheibe bearbeitet, sollte unbedingt auch die gesamte Rückseite abgeklebt werden. So ersparst du dir eine Menge Arbeit, falls Risse quer durch das Holz bis zur Unterseite verlaufen sollten.
3. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du die von dir für das Projekt ausgewählten Komponenten des Epoxidharzes vermischen kannst. Beim Ausgießen von Löchern kann es besonders ästhetisch wirken, wenn diese mit einem eingefärbten Epoxidharz ausgegossen werden. Achte aber darauf, nicht nur den Härter, sondern auch die Farbpigmente gut mit dem Epoxidharz zu vermischen. So erhältst du einen gleichmäßigen Farbton des Materials.
4. Nach dem Befüllen der jeweiligen Hohlräume mit der fertigen Epoxidharzmischung bis zur Oberfläche des Materials sollte einige Minuten später nochmals ein Kontrollblick folgen: Oftmals kann der Pegel während der Verfestigung noch absinken, wobei in der Regel das weiter oben beschriebene Schrumpfmaß eine Rolle spielt. Je stärker ein Epoxidharz schrumpft, desto größer kann hier der Bedarf für ein späteres Nachbessern ausfallen. Um nicht später noch einmal extra Resin anmischen zu müssen, sollte für diesen Fall eine kleine Restmenge vom ersten Gießvorgang aufbewahrt werden.
5. Auch bei dieser Art von Projekt kommt dem richtigen Timing eine zentrale Rolle zu. Schließlich hast du bei einer Aushärtezeit von etwa einer halben Stunde nur rund 20 Minuten für die eigentliche Verarbeitung des Materials zur Verfügung. Nach dieser Zeit setzt bei vielen Produktvarianten der Aushärtungsprozess ein. Allerdings hast du beim Füllen von Löchern oder Rissen in Werkstücken aus Holz immerhin den Vorteil, dass du mit mehreren kleinen Mengen hintereinander arbeiten kannst. Du musst also nicht zwangsläufig die Gesamtmenge auf einmal anmischen wie bei anderen Projekten.
6. Im Zweifelsfall solltest du lieber etwas mehr Harz in Löcher und Risse fließen lassen, als zu wenig. Schließlich hast du dein Werkstück ja vorher sorgfältig mit Klebeband vorbereitet. So kann überschüssiges Harz nicht einfach seitlich abfließen, sondern bleibt in der Regel dort, wo es ist. Sollten im Anschluss an den Gießvorgang tatsächlich unerwünschte Rückstände zu entfernen sein, so kannst du diese mit einem Exzenter-Schleifer relativ unkompliziert entfernen. Sofern du alle diese Schritte genau befolgst, sollte es kein Problem sein, mit Epoxidharz Holz aufzuwerten und Löcher im Holz zu füllen.

Projekt # 3: Epoxidharz gießen mit Holz

Besonders attraktiv gemaserte Holzstücke kannst du in Epoxidharz eingießen und dir so deine eigenen Holzkanteln für Messergriffe, für das kunstvolle Drechseln oder für andere Projekte im Bereich der Holzbearbeitung herstellen. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt, ob nun ein ästhetisches Kunstwerk dein Ziel ist oder die Herstellung individueller Schmuckstücke.

Für das Eingießen von Holz in Epoxidharz können folgende Formen verwendet werden:

• Fertige Formen aus Silikon, die im einschlägigen Handel in einer breiten Auswahl an Größen und Formen zu bekommen sind. Diese Formen eignen sich für einen schnellen Start in kreative Projekte, da das ausgewählte Holzstück einfach nur in der Form in Position gelegt und in flüssiges Epoxidharz eingegossen wird.
• Silikonformen aus eigener Herstellung oder eckförmige Gießformen aus MDF Platten. Letztere werden zunächst mit Schrauben starr verbunden und im Anschluss daran noch mit geeignetem Silikon an den Fugen abgedichtet. Da dazu eine gewisse Erfahrung und Geschicklichkeit notwendig ist, wirst du bei den ersten Versuchen möglicherweise leichte Rückschläge in Kauf nehmen müssen.

Tipp: Für das Formen gießen mit Resin ist es sehr wichtig, dass die Herstellerangaben zur maximalen Schichtdicke beim einzelnen Gießvorgang beachtet werden. Sollte es nötig sein, können mehrere Schichten übereinander gegossen werden, wobei es wichtig ist, dass die vorherige Schicht zwar jeweils angehärtet, aber noch nicht ganz ausgehärtet ist.

Nach dem Aushärten: Schleifarbeiten

Das im Anschluss an das Aushärten mitunter notwendige Schleifen macht vielen Kreativkünstlern nicht sehr viel Spaß. Für ein wirklich perfektes Endergebnis ist dieser Arbeitsschritt bei allen vorgestellten Projektvarianten aber trotzdem sehr bedeutsam. An dieser Stelle macht es sich jedoch bezahlt, wenn zuvor sehr exakt gearbeitet wurde: Dann ist der Arbeitsumfang des Schleifens nämlich mitunter sehr begrenzt.

Das Epoxidharz Schleifen sollte bei den meisten Produkten möglichst zwischen 48 und 72 Stunden nach dem Gießvorgang vorgenommen werden. Sobald das Harz erst einmal komplett ausgehärtet ist, kann die Schleifarbeit wegen der sehr harten Oberfläche durchaus mühsam werden. Allerdings ist es auch später noch möglich, die Oberflächen zu schleifen. Grundsätzlich sollte folgender Ablauf beim Schleifen von Epoxidharz eingehalten werden:

• Arbeite dich beim Schleifen von einer relativ groben Körnung (80er Korn) bis zu einer feinen Körnung (2000er Korn) vor. So kannst du mit der feineren Körnung jeweils die Schleifspuren der gröberen Körnung entfernen.
• Kleinere Werkstücke mit Epoxidharzanteil lassen sich durchaus mit der Hand schleifen. Alle größeren Flächen sollten aber besser mit einem geeigneten Exzenter-Schleifer veredelt werden.
• Besonders gute Ergebnisse erreichst du mit dem Nassschliff. Schließlich kann damit nicht nur ein feineres Schliffbild realisiert werden, sondern der entstehende Staub wird beim Schleifen praktischerweise auch gleich durch das verwendete Wasser gebunden.

Tipp: Jeglicher Schleifstaub (von Holz oder Epoxidharz gleichermaßen) sollte aus gesundheitlichen Gründen nicht eingeatmet werden. Deshalb solltest du deiner Lunge zuliebe beim Schleifen unbedingt eine gut anliegende Atemschutzmaske tragen.

Eine umfangreichere Anleitung rund um das Schleifen von Resin findest du auch in unserem eigenen Beitrag zum Thema Epoxidharz schleifen. (folgt)

Das perfekte Finish: polieren, ölen oder lackieren

Nach dem Aushärten sind Oberflächen aus Epoxidharz an sich schon sehr robust und benötigen nicht unbedingt noch einen weiteren Behandlungsschritt. Allerdings lassen sie sich noch sehr viel glänzender gestalten, wenn sie fachmännisch abgeschliffen und anschließend poliert werden. Auch die Holzanteile deines Kunstwerks sind (sofern nicht vollständig mit einer Kunstharzschicht überzogen) noch unbehandelt und sollten vor Feuchtigkeit geschützt werden.

• Kleinere Werkstücke können mit einem geeigneten Stofflappen und etwas Polierpaste von Hand poliert werden. Poliere die Oberflächen einfach solange mit kreisenden Bewegungen, bis diese den gewünschten Glanz bekommen haben.
• Auf größeren Flächen wie einem versiegelten Holzboden oder einer überzogenen Tischplatte lohnt sich der Einsatz einer professionellen Poliermaschine. Mit dieser ist die Arbeit nicht nur schneller zu erledigen, es kann mitunter auch ein noch höherer Glanzfaktor erreicht werden als bei der Politur von Hand.
• Holzoberflächen können in der Regel ebenfalls poliert werden, ohne dass deren Oberflächen dabei beschädigt würden. Es gibt natürlich Ausnahmen, zum Beispiel natürliche Holzoberflächen mit originaler Rinde.

Falls du deine Werkstück nicht wie bei Projekt 1 beschrieben selber mit Epoxidharz versiegeln möchtest, könnnen wir dir für ein 100% perfektes Finish deines Werkstücks (insbesondere bei Möbelstücken) auch eine hochwertige Polyurethan-Lackierung von einem Profi-Lackierer empfehlen (Diesen Arbeitsschritt selber machen gestaltet sich als eher schwierig, da für ein gutes Ergebnis eine Lackierkabine, teures Equipment, Fachwissen und Erfahrung benötig wird)

Alternativ kannst du aber auch sogenanntes Hartwachsöl verwenden, mit dem du sowohl die Holzoberflächen, als auch das Epoxidharz veredeln kannst. Dieses Öl benötigt in der Regel einen Zeitrahmen von etwa zwei bis drei Tagen, um vollständig in das Holz einzuziehen und zu trocknen. Dann kannst du entweder noch eine weitere Schicht auftragen oder die Oberflächen für mehr Glanz noch einmal polieren.

Ganz zum Schluss kannst du optional auch noch Carnaubawachs auf die Oberflächen auftragen, um Holz und Epoxidharz gleichermaßen vor Umwelteinflüssen und Beschädigungen zu schützen. Dieses Wachs zählt zu den härtesten natürlichen Wachsarten. Du kannst es mit einer Poliermaschine oder einem Lamfell-Pad an einer Bohrmaschine auftragen und gleichmäßig verteilen.

Unser Fazit

Mit diesen Anleitungen für verschiedene Projekte mit Epoxidharz und Holz konnten wir dir hoffentlich einen spannenden Einblick in ein sehr interessantes Hobby ermöglichen. Du solltest mit diesen Informationen bestens gerüstet sein, um sofort mit der Planung und Umsetzung eigener, kreativer Projekte zu beginnen.

Dabei wünschen wir dir tolle Ideen und viel Erfolg bei der Kombination von Epoxidharz und Holz!

Bildquelle Titelbild: Julia Lototskaya / shutterstock.com

Larissa Meyer( Art Addict, Illustrator and Graphic Designer )

Larissa Meyer ist eine 32-jährige Mutter aus Michigan, USA und kreativer Geist seit ihrer Kindheit. Ihre Leidenschaft für das Malen und Zeichnen hat sie zu einerAusbildung als Illustratorin und zu einer Karriere als Freelance-Grafikerin geführt. Sie hat einen Bachelor of Fine Arts in Illustration und einen Abschluss in Grafikdesign. Larissa ist eine talentierte Künstlerin, die eine breite Palette von Stilen und Techniken zu beherrscht, um ihre künstlerische Vision zum Leben zu erwecken. Ihre größte Leidenschaft gilt derzeit der Resin Art und Fluid Painting. Larissas Liebe zur Kunst und ihr Wissen und ihre Erfahrung im Bereich der Illustration machen sie zum perfekten Creative Director für unser fluid-painting.com-Team. Sie ist die kreative Seele unseres Teams und teilt ihre Leidenschaft und ihr Wissen in Artikeln und Anleitungen mit unserer Community.

Als Mutter einer 2-jährigen Tochter weiß Larissa auch, wie wichtig es ist, die Kreativität in der frühen Kindheit zu fördern. Sie nutzt ihre Erfahrung und ihr Wissen, um anderen Eltern zu helfen, ihre Kinder zu inspirieren und ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entwickeln.

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