resin polieren

Epoxidharz polieren – Hochglänzende Oberflächen kreieren

Wenn du schon einmal mit Resin Harz gearbeitet hast, so wirst du nach dem Entnehmen deines Werkstücks aus der Gussform vermutlich festgestellt haben, dass die Oberfläche nach dem Gießen und Aushärten nicht automatisch perfekt glatt und glasklar aussieht. Vielmehr müssen die meisten Werkstücke in einem weiteren Schritt erst noch von ihrem matt wirkenden Grauschleier oder auch von leichten Unebenheiten der Oberfläche befreit werden. Du kannst das Epoxidharz polieren, um so wirklich totalen Glanz zu erreichen. Um Resin polieren zu können, braucht es auch gar nicht so viel an Können und technischer Ausstattung. Mit vergleichsweise wenig Aufwand kannst du dein Epoxidharz zum Glänzen bringen. Gehe dabei einfach Schritt für Schritt nach unserer Anleitung vor, in der wir dir das Gießharz polieren klar und verständlich erklären.

 

 

Lassen sich eigentlich alle Gegenstände aus Epoxidharz polieren?

Grundsätzlich ist es bei fast jeder Art von Werkstück oder Resin-Versiegelung möglich, die Oberfläche für besonderen Glanz sorgfältig zu polieren. Natürlich funktioniert das bei einer entsprechenden Größe des Werkstücks oder einer größeren Fläche der Versiegelung einfacher, als dies vielleicht bei sehr kleinen Werkstücken mit vielen Kanten der Fall ist. Völlig problemlos funktioniert das Epoxy polieren in der Regel bei den folgenden Anwendungszwecken:

  • Gussformen aus Resin polieren
  • Resin Kunst richtig zum Strahlen bringen
  • die Flächen großer Tische aus Epoxidharz perfekt gestalten
  • Böden mit einer Versiegelung aus Resin den letzten Schliff verpassen
  • Feinschliff von Stellen, die mit Epoxidharz ausgebessert/repariert wurden

 

In unserer Anleitung wollen wir dir vor allem konkrete Schritte für die Vorgangsweise beim Polieren von flachen Oberflächen aus Epoxidharz wie beispielsweise Tischplatten aufzeigen. Außerdem wollen wir dir auch erklären, wie du Gussformen aus Epoxidharz unkompliziert polieren kannst.

 

 

Das Epoxidharz vorbereiten: Der Nassschliff

In einem ersten Schritt beginnst du beim Schleifen von Epoxidharz mit einem sogenannten Nassschliff. Dafür ist zunächst einmal ganz gewöhnliches Leitungswasser nötig und ein besonderes Schleifpapier, das für die Verwendung in nassem Zustand geeignet ist. Das dafür entscheidende Kriterium ist die Anbringung der Schleifkörner auf einem wasserfesten Gewebe, das in nassem Zustand unter mechanischer Belastung nicht einreißen kann.

Beim Schleifen beginnst du mit einer groben 120er Körnung und arbeitest dich in kreisförmigen Bewegungen mit Sorgfalt zu einer feinen 3000er Körnung vor. Du kannst den Nassschliff ohne maschinelle Hilfe in reiner Handarbeit bewerkstelligen. Alternativ kannst du aber auch einen Exzenterschleifer dafür nutzen. Wenn du mit dem Nassschliff fertig bist, sollten die Oberflächen deines Werkstücks aus Epoxidharz eben und gleichmäßig sein. Danach beginnt dann aber erst das eigentliche Epoxy polieren.

 

Schritt für Schritt: So funktioniert der Nassschliff

  • Sorge mit einer Sprühflasche oder Schüssel für eine ausreichende Menge an sauberem Wasser an deinem Arbeitsplatz.
  • Befeuchte dein Spezial-Schleifpapier mit dem Wasser und beginne, in kreisförmigen Bewegungen die Oberflächen deines Werkstücks zu schleifen.
  • Du kannst auch umgekehrt vorgehen und die Oberflächen des Resins mit Wasser befeuchten, um es direkt im Anschluss mit dem Schleifpapier zu bearbeiten.
  • In der Regel wird das Wasser auf der Oberfläche beim Schleifen schon nach kurzer Zeit milchig eingetrübt sein. Wische dieses Wasser jeweils zwischen den Schleifdurchgängen mit einem Stofflappen ab und befeuchte die Oberfläche vor dem Fortfahren mit der nächsten Körnung erneut frisch an.
  • Mit jeder weiteren (feineren) Körnung wird die Schleifwirkung auf deinem Werkstück immer kleiner. Denke daran: Sollten Kratzer bei einem Schleifvorgang übrig bleiben, so werden diese im folgenden Schleifvorgang kaum mehr zu entfernen sein.
  • An den Kanten deines Werkstücks solltest du darauf achten, nicht zu viel Druck auszuüben. Arbeite in diesen Bereichen besonders vorsichtig, um die Kanten nicht versehentlich zu fest zu schleifen.
  • Am Schluss kannst du das restliche Wasser einfach vorsichtig mit einem weichen Stofflappen von den Oberflächen abtupfen.

 epoxidharz polieren anleitung

In manchen Fällen kommt es vor, dass dein Werkstück nach dem Gießen schon von sich aus über weitgehend glatte Oberflächen verfügt. Diese erstrebenswerte Erleichterung des Arbeitsprozesses lässt sich vor allem bei der Verwendung von Silikonformen erreichen. In einem solchen Fall kannst du den Schleifvorgang bequem abkürzen und brauchst den Nassschliff mitunter nur mit einer relativ feinen Körnung des Schleifpapiers vorzunehmen. Manchmal kannst du auf das Nassschleifen sogar ganz verzichten und deine Arbeit direkt mit dem Epoxidharz polieren fortsetzen.

 

 

Resin polieren – Step by Step Anleitung

Eigentlich lauern beim Gießharz polieren nicht wirklich viele Fallstricke. Trotzdem solltest du bei diesem Arbeitsschritt grundsätzlich sehr bedachtsam und sorgfältig arbeiten, um im Endeffekt auch wirklich eine schön glänzende Oberfläche zu erhalten. So lässt sich zum Beispiel mit der richtigen Polierpaste Epoxidharz wirklich gut zum Glänzen bringen. Weitere Faktoren für ein optimales Ergebnis sind die Auswahl des verwendeten Polierschwamms und die eingestellte Drehzahl der benutzten Poliermaschine.

 

Bohrmaschine oder besser eine Poliermaschine?

Wenn du regelmäßig größere Flächen Epoxy polieren willst, dann dürfte sich dafür die Anschaffung einer speziell für diesen Zweck konzipierten Poliermaschine durchaus auszahlen. Du kannst mit einem solchen Gerät verschiedene Polierschwämme für das Resin polieren verwenden. Außerdem lässt sich bei einer Poliermaschine die Drehzahl so einstellen, dass damit ein optimales Polierergebnis möglich ist. Mit einer verminderten Umdrehungszahl stellst du sicher, dass die Oberfläche deines Werkstücks aufgrund der entstehenden Reibungswärme nicht zu heiß wird.

Von der Verwendung eines Winkelschleifers beim Resin polieren raten wir dir eher ab, da diese Geräte in der Regel nicht mit einem Regler für die flexible Einstellung der Drehzahl ausgestattet sind. Arbeitest du mit einem Winkelschleifer, so kann die häufig sehr hohe Umdrehungsanzahl zu einer Überhitzung der bearbeiteten Oberflächen führen.

Wenn nur kleinere Objekte oder Formen aus Resin poliert werden sollen, so reicht hierfür auch die Nutzung einer gewöhnlichen Borhmaschine mit einem für diesen Zweck geeigneten Polier-Aufsatz aus. In der Regel kannst du im entsprechenden Sortiment zwischen Polierscheiben und Polierschwämmen in verschiedenen Größenvarianten auswählen. Mit einem kleinen Polierkugelkopf kannst du sogar ausgesprochen kleine Werkstücke maschinell polieren.

epoxidharz polieren

 

Mit der perfekten Polierpaste Epoxidharz polieren

Bei der Auswahl einer geeigneten Polierpaste stehst du angesichts der großen Auswahl verschiedener Produkte am Markt möglicherweise vor der Qual der Wahl. Die Anzahl der verschiedenen Produktvarianten spiegelt dabei die Vielzahl möglicher Anwendungsgebiete wider. Allerdings gibt es Polierpasten auch mit sehr unterschiedlich groben oder feinen Polierkörnungen. Meistens gilt die einfache Faustregel: Mit Polierpasten für die Anwendung auf Holzoberflächen kannst du auch Epoxidharz zum Glänzen bringen.

 

Mit der Bohrmaschine kleine Werkstücke aus Gießharz polieren. So gehst du beim Polieren mit einer Borhmaschine Schritt für Schritt vor:

  • Als Erstes befestigst du den aus Flanell bestehenden Polieraufsatz auf dem Bohraufsatz deiner Bohrmaschine.
  • Dann stellst du die Fasern des Polieraufsatzes auf, indem du die Polierscheibe während der Rotation gegen irgendeinen eckigen Gegenstand drückst.
  • Nun kannst du eine kleine Menge der von dir ausgewählten Polierpaste auf die Polierscheibe auftragen, um anschließend das zu polierende Werkstück aus Resin mit vorsichtiger Zurückhaltung an die sich drehende Scheibe zu halten.
  • Führe nun beim Polieren möglichst gleichmäßige und kontrollierte Bewegungen aus. Arbeite dabei so lange sorgfältig weiter, bis dein Werkstück die von dir gewünschte Glanzstufe erreicht hat.
  • Weniger ist manchmal mehr: Du solltest beim Gießharz polieren keinesfalls übermäßig viel Druck auf Kanten ausüben. Sonst kann es schnell einmal passieren, dass insbesondere bei der Verwendung von relativ grobkörniger Polierpaste ein höherer Materialabtrag als eigentlich geplant vorkommt.
  • Du kannst das Polieren schließlich noch einmal mit einem extra fein strukturierten Aufsatz aus Flanell wiederholen, falls dafür Bedarf herrschen sollte.

 

Größere Flächen mühelos mit der Poliermaschine bewältigen

Für das Polieren größerer Flächen aus Epoxidharz wie versiegelten Bodenflächen oder extravagant gestalteten Tischplatten solltest Du möglichst eine dafür geeignete Poliermaschine verwenden. Der Unterschied zwischen Bohrmaschine und Poliermaschine lässt sich (abgesehen von der Möglichkeit zur Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit) einfach erklären: Während die Bohrmaschine nur starr um eine Achse rotiert, bewegt sich der Polieraufsatz bei einer Poliermaschine in elliptischen bzw. exzentrischen Bewegungen. Das wirkt sich auf das Ergebnis des Poliervorgangs positiv aus. Besonders als Anfänger kannst du beim Epoxy polieren mit einer Poliermaschine besonders glanzvolle Ergebnisse erreichen.

epoxidharz poliermaschine

 

 

 

Die manuelle Politur von Gießharz

Bei kleineren Gegenständen kann es durchaus sinnvoll sein, den Poliervorgang von Hand auszuführen. Immerhin kannst du so mit mehr Gefühl arbeiten und zu jedem Zeitpunkt die perfekte Kontrolle über die Intensität des Polierens ausüben.

 

Dafür brauchst du die folgenden Dinge:

  • sauberes Wasser
  • ein Tuch aus Leinenstoff oder Baumwolle
  • etwas farblose Polierpaste
  • einen rechteckigen Gegenstand aus einem hartem Material wie zum Beispiel Holz

 

 holz versiegeln epoxidharz

 

Anleitung Resin von Hand polieren

  • Gib eine kleine Portion der farblosen Polierpaste auf dein Leinen- oder Baumwolltuch. Anschließend feuchtest du das Tuch leicht mit klarem Wasser an.
  • Reibe mit dem Tuch in sorgfältig kreisenden Bewegungen über die zu polierenden Oberflächen deines Werkstücks aus Resin. Dabei solltest du leichten Druck ausüben. Wundere dich aber nicht, wenn du erst nach einiger Zeit einen sichtbaren Effekt bemerkst. Es kann durchaus etwas länger dauern, bis die von dir bearbeitete Oberfläche schließlich den gewünschten Glanzgrad erreicht hat.
  • Deinen Holzklotz oder einen ähnlich harten und eckigen Gegenstand benötigst du für das Polieren von geraden Flächen oder Kanten: Dafür wird das Tuch um den Holzklotz gewickelt, um so noch müheloser jede Ecke auf Hochglanz zu polieren.

 

Tipp 1: Häufig stellen sich nach einigen Minuten des geduldigen Polierens Zweifel ein, ob die Oberfläche überhaupt irgendwann den gewünschten Glanz aufweisen wird. Dabei kommt es aber nicht selten vor, dass die matte Optik einer Oberfläche aus Epoxidharz eigentlich nur durch Rückstände der Polierpaste auf dem Epoxidharz zustande kommt. Wenn du diese Polierrückstände dagegen regelmäßig mit einem weichen und sauberen Tuch abwischt, hast du den Fortschritt beim Polieren immer genau im Blick.

 

Tipp 2: Achte unbedingt darauf, nur ausschließlich farblose Polierpaste für das Polieren von Werkstücken aus Gießharz zu verwenden. Andere Produkte können möglicherweise farbige Ablagerungen auf den Oberflächen zurücklassen, die sich nur sehr mühsam und schwierig wieder entfernen lassen.

 

 

Unser Fazit:

Das Epoxidharz polieren gehört wie alle anderen Arbeitsschritte eigentlich unabdingbar zur Arbeit mit Epoxidharz bei verschiedenen Projekten dazu. Nur mit sorgfältigem Polieren lässt sich der Glanz erzeugen, der eine nette Bastelidee zum wahren Kunstwerk macht. Das funktioniert aber nur, wenn du vor dem eigentlichen Polieren mit dem Schleifen (mit verschiedenen Körnungsgraden) den Grundstein für eine perfekt polierte Resinoberfläche legst. Werden unschöne Schleifspuren bei dieser Vorarbeit nicht sorgfältig genug entfernt, kann auch das abschließende Polieren nicht die gewünschte Oberflächenqualität herstellen.

 

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